Bauwerk

Tourismus Information für Innsbruck und seine Feriendörfer
Manfred Sandner, Betina Hanel - Innsbruck (A) - 2018
Tourismus Information für Innsbruck und seine Feriendörfer, Foto: Günter Kresser
Tourismus Information für Innsbruck und seine Feriendörfer, Foto: Günter Kresser

Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen 2020

12. November 2020 - aut. architektur und tirol
Mit knapp 500.000 Besucher:innen pro Jahr ist die Tourismus Information in Innsbruck die meistbesuchte Tourismus-Einrichtung Tirols. Sie ist in einem ehemaligen Stallgebäude aus dem 16. Jahrhundert untergebracht und schließt direkt an die Stadtmauer von Innsbrucks Altstadt an.

Die Architekt:innen bereinigten den Innenraum, legten Gewölbe frei, sanierten Innenwände und Brecciensäulen und senkten den Fußboden auf das ursprüngliche Niveau ab. Um den geschlossenen Charakter der Stadtmauer wiederherzustellen, in die in den 1920er-Jahren Fenster gebrochen wurden, setzten die Architekt:innen bei ihrem Umbau fassadenbündig perforierte Keramik-Arabesken ein, die tagsüber außen verschlossen, innen geheimnisvoll ornamental wirken.

Die besondere Leistung der Architekt:innen besteht darin, mit den bestehenden Materialien und Putzen behutsam umzugehen. Feine Ergänzungen und Lasierungen der Mauern und Gewölbeoberflächen verleihen dem Raum eine historische Würde. Wenige Eingriffe, in Form einer langen Rampe und Treppenstufen, machen den Boden zu einer begehbaren Skulptur. Diese leitet die Besucher:innen unmerklich, lädt diese zum Verweilen ein und definiert den Raum neu. Gewölbebögen werden als Kontrapunkt zusätzlich inszeniert.

Den Architekt:innen ist Bemerkenswertes gelungen: Die Freilegung und Transformation eines historischen Raumes, der durch diesen modernen Eingriff – mit viel Gespür für Poesie – verblüffender Weise zeitlos wurde und damit eine wunderbare Fortführung der Geschichte erzählt. (Jurytext: Peter Haimerl, Auszeichnungen des Landes Tirol für Neues Bauen 2020)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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