Bauwerk

WHA Polgarstrasse 30a
königlarch architekten - Wien (A) - 2014
WHA Polgarstrasse 30a, Foto: Rupert Steiner
WHA Polgarstrasse 30a, Foto: Rupert Steiner
4. April 2020 - newroom
Die Bebauungsstruktur wird bestimmt durch einen nord-süd-gerichteten winkelförmigen Baukörper und zwei querliegende Wohnhauszeilen in der Mitte. Dadurch entstehen drei räumlich differenzierte Hofsituationen, die sich zum benachbarten Bauplatz öffnen. In Richtung Westen bildet die Wohnanlage den räumlichen Abschluss des Quartiers. Das Jugendzentrum mit den eher lärmintensiven Spielflächen wird im südöstlichen Teil der Anlage situiert. Aufgrund der besonderen Lage an den Verschubgleisen der ÖBB bildet die Ostseite des winkelförmigen Baukörpers eine Schallschutzwand. In Analogie zu den vorbeifahrenden Güterwagons stapeln sich entlang des Laubenganges auf vier Geschoßen Abstell-Holzboxen.

Die Auswahl der Materialien reduziert sich auf wenige Elemente: Im wesentlichen sind es helle Putzflächen, dunkle Eternitplatten, naturbelassene Holzlattenfassadenelemente und für die Geländer Max-Exterior- Platten bzw. Lochblech- oder Flachstahlkonstruktionen. Gartenseitig charakterisieren der Loggiazone vorgelagerte Schiebeläden das Erscheinungsbild. Diese sind nicht nur Sonnenschutz, sondern regulieren die Einsicht für mehr Privatheit.

Diverse Gemeinschaftseinrichtungen, wie Kinderspiel- und Gemeinschaftsraum mit einer Küche oder Gemeinschaftsgärten im Hof unterstützen und fördern die nachbarschaftlichen Aktivitäten. Das Jugendzentrum mit seinem Mehrzweckraum bildet das soziale, quartiersübergreifende Zentrum. Das RÄP (Räume Polgarstrasse) ist ein in Österreich einmaliges Modell der verschränkten Mehrfachnutzung. So entsteht ein Ort für intergenerativen und interkulturellen Dialog. Diverse Wohnungstypen haben viel Potential mit minimalen Interventionen sich ändernden Bedürfnissen anzupassen.

Das Projekt weist eine ausgezeichnete Ökobilanz auf. Es wurde auf emissionsarme Materialien aus nachhaltiger und legaler Herkunft geachtet. Mit Bebauung eines innerstädtischen, vormals teilweise industriell genutzten Grundstücks wird das Quartier nachverdichtet sowie aufgewertet und die vorhandene Infrastruktur effizienter genutzt. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)

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