Bauwerk

Bildungszentrum Going
Firn Architekten, DI Andreas Mitterer ZT GmbH - Going am Wilden Kaiser (A) - 2019
Bildungszentrum Going, Foto: Firn Architekten ZT GmbH
Bildungszentrum Going, Foto: Firn Architekten ZT GmbH
14. Februar 2022 - aut. architektur und tirol
Die Volksschule Going, in der auch das Probelokal der Musikkapelle und der Dorfsaal untergebracht sind, ist in den 1960er-Jahren erbaut worden und hat seit dieser Zeit keine wesentlichen Umbauten erfahren. Seither haben sich die Anforderungen an eine zeitgemäße Bildungseinrichtung wesentlich geändert, die pädagogischen Konzepte wurden vielfältiger, sinkende Schülerzahlen erfordern eine höhere Flexibilität und Barrierefreiheit ist eine grundlegende Notwendigkeit. Die Frage, ob die alte Schule mit ihren halbgeschoßig versetzten Ebenen und der unübersichtlichen Erschließung über einen langen Gang adaptiert werden soll oder einem Neubau weichen muss, wurde im Rahmen eines kleinen geladenen Architekturwettbewerbs gestellt. Dabei kristallisierte sich ein Teilabbruch als die beste Möglichkeit heraus, um eine langfristig bedürfnis- und bedarfsgerechte Bildungseinrichtung zu schaffen.

Die Architekten fügen an den erhalten gebliebenen Bauteil einen Baukörper mit zum Teil abgeschrägten Fassaden, der mit seinen weißen Fassadenplatten und dem unbehandelten Lärchenholz eine Verbindung zum Bestand herstellt. Im Untergeschoß, dass zum Teil aufgrund der Hanglage ebenerdig in Erscheinung tritt, befindet sich südseitig der Haupteingang mit der neuen, zentralen Erschließung und den Garderoben. Ebenfalls im südlichen Teil gibt es einen Werkraum mit eigenem Freibereich, im nördlichen – unterirdischen - Teil befinden sich die notwendigen Nebenräume. Eine überdachte Außentreppe führt hinauf in den Innenhof, der zu einem attraktiven Vorplatz für Schule und Dorfsaal ausgestaltet wurde.

Im Erdgeschoß liegen alle durchgehend genutzten Arbeits- und Unterrichtsräume der Schule. Im Bestand wurde die ursprüngliche Aula für Konferenzraum, Direktion und Sanitärbereiche umgebaut. Im Neubau liegen vier Klassenzimmer, von denen jeweils zwei zu einer großen zusammengelegt werden können. Durch das Verdrehen von jeweils zwei Wandflächen wurden einerseits in der Erschließungszone großzügige Frei- und Rückzugsräume geschaffen, andererseits konnte damit die Akustik in den Klassen verbessert werden. Die Klassenzimmer können über mobile Trennwände zu den Erschließungszonen und über Hebeschiebeetüren weiter zum Schulhof hin geöffnet werden.

Der im obersten Geschoß des Bestandbaus liegende Dorfsaal erhielt durch die Positionierung des neuen Stiegenhauses einen eigenen Vorraum, Sanitäranlagen und eineGarderobe. Der Saal selbst blieb erhalten, wurde technisch nachgerüstet und durch eine Dachterrasse im Neubau aufgewertet. Für die ebenfalls in der Volksschule beheimatete Bundesmusikkapelle entstand im Keller ein neues Probelokal, die Garderoben und Aufenthaltsbereiche wurden in die frei gewordenen Flächen im Bestand übersiedelt. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text der Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

Akteure

Architektur
DI Andreas Mitterer ZT GmbH

Bauherrschaft
Gemeinde Going am Wilden Kaiser

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