Bauwerk

Transfer Wohnraum Froschweg
postner|duelli|architekten, HK Architekten - Dornbirn (A) - 2020
Transfer Wohnraum Froschweg, Foto: Roland Wehinger
Transfer Wohnraum Froschweg, Foto: Wohnbauselbsthilfe Vorarlberger gemeinnützige reg. Genossenschaft mbH
3. Oktober 2022 - vai
Unter dem Titel „Transfer Wohnraum Vorarlberg“ haben Konrad Duelli, Andreas Postner und Hermann Kaufmann im Jahr 2014 eine raumplanerisch und sozialpolitisch motivierte Architektur-Initiative gestartet. Dem akuten Problem mangelnden Wohnraums, vor allem für Menschen in prekären Lebensverhältnissen, sollte mit kostengünstigen Angeboten begegnet werden. In Kooperation mit der Diözese bzw. mit Pfarren vor Ort, die jeweils Grundstücke im Baurecht zur Verfügung stellen, und gefördert über das Sonderwohnbauprogramm des Landes werden nachhaltig und kostengünstig konzipierte soziale Wohnanlagen errichtet. Zwei Drittel der Bewohner:innen sind von der jeweiligen Standortgemeinde zugewiesen, ein Drittel über die Caritas.

Dieses fünfte Projekt der Initiative, im Dornbirner Wallenmahd, verdichtet die rasch wachsenden Siedlungsflächen durch ein L-förmiges Volumen an der Bundesstraße, das im Baurecht auf einem Grundstück der Pfarre Hatlerdorf errichtet wurde. Dem Bebauungsplan der Stadt folgend, weist der markante Kubus parallel zur Hauptverkehrsachse vier Geschosse auf, während der Trakt am Froschweg über drei Stockwerke verfügt.

Das Gebäude mit 21 Wohneinheiten wird durch einen großflächig verglasten, nach Norden orientierten Eingangsbereich betreten, von dem aus das Fahrraddepot wie auch ein Raum mit Abstellflächen erschlossen werden. Das lichte Treppenhaus mit Liftanlage liegt in der Schnittzone der beiden Baukörper und mündet pro Etage in je zwei schlanke Korridore, welche zu den individuell gestalteten 2- bis 4-Zimmer-Apartments führen. Die Familienwohnungen im Erdgeschoss orientieren sich über gedeckte Terrassen zum einladend angelegten Spielplatz im geschützten Gartenbereich, während sich die Einheiten der oberen Stockwerke durch tief geschnittene französische Fenster oder Balkone zum Außenraum öffnen.

Um aufwendige Erdarbeiten zu vermeiden, verzichtete das Planungsteam zur Senkung der Kosten auf eine Unterkellerung, denn es sollte nicht an der Qualität der Bausubstanz oder der Ausstattung gespart werden. So ist das Gebäude in Mischbauweise auf einer massiven Bodenplatte errichtet, zur Lastverteilung wurde zudem auch die Decke des Erdgeschosses in Stahlbeton ausgeführt. Die darüber liegenden Stockwerke sind hingegen als Holzrahmenkonstruktion mit Deckenelementen aus Brettsperrholz gefügt. (Text: Architekten, bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

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