Bauwerk

Villa Mayr
bergmeisterwolf architekten - Trentino-Südtirol - 2020
Villa Mayr, Foto: Gustav Willeit
Villa Mayr, Foto: Gustav Willeit
15. August 2022 - newroom
Im 19. Jahrhundert entdeckten immer mehr Sommerfrischler die Qualitäten des Luftkurorts Vahrn, wo schon zuvor Adlige und hohe Beamte der Brixener Fürstbischöfe gern Sitz genommen hatten. In schöner Familientradition wird seither ihn einem steinernen Hauptgebäude und dem direkt benachbarten Gebäude mit der Anmutung eines Bauernhauses die Villa Mayr als Hotelpension geführt.
Um zeitgemäße Zimmer und zusätzliche Funktionsräume anbieten zu können, wurde das kleinere Haus grundlegend modernisiert und überformt. Das hölzerne Dachgeschoss wurde um ein weiteres aufgestockt, der Charakter dadurch vollkommen verändert und dennoch mit Versatzstücken wie ornamentierten Balkongeländern und den historischen Stirnbrettern an den Pfetten eine Anbindung an örtliche Traditionen bewahrt. Die beiden oberen Geschosse nehmen einmal sieben Suiten auf und unterm Dach noch einmal zwei weitere samt einer Dienstwohnung an der Giebelseite. Die loggienartigen Freisitze derselben erhielten über Dacheinschnitte eine Verbindung zum Himmel.
Durch die Zimmer zieht sich eine vertikale Rasterstruktur, die einen gleichmäßigen Rhythmus etabliert und die zahlreichen Fächer, Ablagen und Oberflächen gliedert.
Die senkrechten Bretter der Holzfassaden sind durch schmale dreieckige Hölzer voneinander getrennt. Ein heller Holzton auf der einen Schrägseite und ein hellblauer auf der anderen ergeben ein subtiles Farbspiel, das sich je nach Blickwinkel verändert und Bezug auf den historischen Farbbefund nimmt.
Im steinernen Erdgeschoss ließ sich durch Entfernen einer Mauer eine Raumfolge von Bar, Foyer und Rezeption herstellen.
Allenthalben wird ein Gleichgewicht zwischen Bestand und Neubau gesucht durch
ein Spiel von Farbe und Materialität, durch ein Arbeiten mit Vor- und Rücksprüngen, mit Schattenwirkungen. Einzelelemente wie die historische Treppe oder die Stube wurden restauriert, andere wie die Treppe, die zum Dachgeschoss führt, völlig neu eingefügt, in Beton, Holz, Glas, farbigem Putz.
Im Kellergeschoss schließlich entstanden Sanitärräume und ein Wein- und Stubenkeller. (Autor: Achim Geissinger, u.a. nach Texten der Architekten)

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Akteure

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