Bauwerk

Wohnen am Dorfanger
Gerald Haselwanter, Wolfgang Sterneder, Stefan Brabetz - Abfaltersbach (A) - 2022
Wohnen am Dorfanger, Foto: Gerald Haselwanter
Wohnen am Dorfanger, Foto: Gerald Haselwanter
Das von der Gemeinde für einen sozialen Wohnbau zur Verfügung gestellte Grundstück befindet sich im Zentrum von Abfaltersbach. Im Norden grenzt es an den Bahndamm, im Süden an den „Dorfanger“ – einen Dorfplatz mit großer Wiese, an dem auch das Widum, der Gemeindesaal und ein Musikpavillon liegen. In drei zeitlich gestaffelten Baustufen soll hier von der Osttiroler gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft (OSG) eine Wohnanlage mit insgesamt rund 35 Einheiten realisiert werden.

Das aus einem geladenen Realisierungswettbewerb hervorgegangene Siegerprojekt gliedert das Bauvolumen in drei zueinander leicht verdrehte, kompakte Baukörper, die sich unabhängig voneinander errichten lassen. Die über quadratischem Grundriss errichteten Gebäude fügen sich in Maßstab und Körnung harmonisch in die umgebende Siedlungsstruktur ein und sind so auf dem nach Norden ansteigenden Gelände platziert, dass eine durchlässige Bebauung mit qualitätsvollen Zwischenräumen entsteht. Um den Dorfplatz nicht als „Bühne” der neuen Wohnbebauung erscheinen zu lassen, sind die Baukörper bewusst daran vorbeiorientiert. Jedes der Häuser besteht aus einem leicht zurückversetzten, verputzten Sockelgeschoß und drei Obergeschoßen mit vorgehängter Holzlamellenfassade und eingeschnittenen Loggien.

Als Kontrapunkt zur klaren Geometrie der Baukörper greifen die Außenanlagen die fließenden Formen des umgebenden Geländes auf. Wege, Plätze und Aufenthaltsbereiche mit Sitz- und Liegezonen sowie Spielmöglichkeiten binden die einzelnen Baukörper in ein gemeinsames Freiraumkonzept ein. Die Stellplätze wurden im Norden entlang des Bahndamms bzw. in einer von Westen erschlossenen Tiefgarage untergebracht, sodass der an den Dorfanger angrenzende südliche Bereich autofrei bleibt.

Im Zuge der ersten Baustufe wurde ein baufälliges Bestandsgebäude abgetragen und durch den ersten Neubau ersetzt, der 2022 fertiggestellt und bezogen wurde. Die beiden weiteren Baukörper sollen – abhängig von der Wohnraumnachfrage – in den kommenden Jahren folgen. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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