Bauwerk

Ceratizit Kreckelmoos
ATP architekten ingenieure - Breitenwang (A) - 2023
Ceratizit Kreckelmoos, Foto: Tom Bause
Ceratizit Kreckelmoos, Foto: Tom Bause
Der Neubau des Hartmetall-Spezialisten Ceratizit im Breitenwanger Ortsteil Kreckelmoos ergänzt den nahegelegenen Hauptstandort in Reutte um neue Produktionsflächen für Schleiferei und Werkzeugbau, Lager- und Logistikflächen sowie Büros und Sozialräume für die über 300 Mitarbeiter:innen. Auf dem viele Jahre brachliegenden Areal, das früher als Deponie genutzt wurde, entstand ein im Kopfbereich dreigeschoßiges, 220 Meter langes und 85 Meter breites Gebäude, das in leicht gekrümmter Form dem Straßenverlauf folgt und zugleich für die Anrainer:innen als Schallschutz vor dem Lärm der dicht befahrenen Bundesstraße dient.

Ausgangspunkt für das architektonische Konzept waren eine möglichst effiziente Grundstücksnutzung, die Einbettung des Baukörpers in die Umgebung sowie ein hohes Maß an Flexibilität für die Produktion. Die Basis des Gebäudes bildet ein massiver Sockel aus Stein, die Obergeschoße erhielten eine durchgängige, vertikal gegliederte Fassade aus heimischem Fichtenholz. Im Inneren gliedert sich der Neubau in sieben tageslichtdurchflutete Produktionshallen auf drei Ebenen – zwei im Sockelgeschoß, vier im Erdgeschoß und eine im Obergeschoß. Das sichtbare Tragwerk aus Fichte ermöglicht mit einer Konstruktionshöhe von 4,20 Metern ein zusätzliches Zwischengeschoss, in dem die notwendigen Technikbühnen der jeweiligen Produktionsbereiche, die Lüftungsgeräte sowie insgesamt 16 Büros untergebracht sind. Die 20 bis 40 m² großen Büros hängen als „schwebende Holzboxen” in den massiven Verbindungen der Holzfachwerkträger und erlauben den freien Blick in die darunterliegenden Produktionsbereiche.

Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit spielten beim Bau eine zentrale Rolle. So wurde das rund 15.000 m² große Dach extensiv begrünt und mit einer großflächigen PV-Anlage ausgestattet. Die Beheizung erfolgt unter anderem durch die Abwärme der Maschinen, die Kühlung durch die thermische Nutzung des Drainagewassers des angrenzenden Hangs. Durch die gezielte Ableitung von überschüssigem Wasser in einen nördlich gelegenen Grünlandbereich konnte zudem ein ausgetrocknetes Biotop revitalisiert und die Umgebung durch standortgerechte Neubepflanzung ökologisch aufgewertet werden. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text der Architekten)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
CERATIZIT Austria

Tragwerksplanung

Fotografie