Bauwerk

Vetterhaus
Julia Kick - Vorarlberg - 2023
Vetterhaus, Foto: Angela Lamprecht
Vetterhaus, Foto: Angela Lamprecht
Vetterhaus, Foto: Angela Lamprecht
20. Oktober 2025 - vai
Der „alte Vetterhof“ liegt mitten in Lustenau, aus umgebenden Äckern waren längst Einfamilienhäuser geworden, Hubert Vetter verlegte seinen Betrieb Mitte der 1980er nach Alberried, wo es noch genug Äcker gibt. Seine Schwestern Lisi und Traudi pflegten den Vater im alten Hof bis zu seinem Tod und blieben dann dort wohnen. Doch das Haus mit dem erhöhtem Erdgeschoss und seinen vielen Ebenen war alles andere als behindertengerecht. Sie konnten dort nicht alt werden, in der Nachbarschaft gab es noch zusammenhängende Grundstücke in Familienbesitz, die bereits parzelliert und erschlossen waren. Sie ermöglichten den Schwestern, noch einmal altersgerecht barrierefrei zu bauen und machte sie zu Bauherrinnen.

Die beiden sind sehr umweltbewusst, sie wollten möglichst wenig Boden versiegeln, mit ökologischen Materialien und nachhaltigem Energiekonzept bauen. Ein Einfamilienhaus auf grüer Wiese kam nicht in Frage, den Startpunkt für die gemeinsame Planung mit der Architektin bildete ein Blick über die auserwählte Parzelle hinaus. Der Neubau ist als erster Baustein einer künftigen, privaten Siedlung für kommende Generationen gesetzt.

Die Architektin plante einen Holzständerbau in Schnittholz, dessen Achsmaß weiteren Bauetappen zugrunde liegen kann. Ein U-förmiges Atriumhaus mit Innenhof erfüllt den Wunsch nach Barrierefreiheit zur ebenerdigen Pflege mit qualitätsvollen Bezügen zum Außenraum. Der straßenseitige Flügel bildet Garage, Abstellraum und Stellplätze, sodass die künftig angrenzede Siedlung autofrei bleiben kann. Geneigte Dächer bieten sowohl dem Gebäude, als auch Sitzplätzen an Eingang und Hof Witterungsschutz. Das Haus ist statisch so ausgelegt, dass jeder Flügel auf zwei Vollgeschoße plus gut nutzbarem Dachgeschoß erweitert werden kann. Die jetzige Wohneinheit lässt sich in zwei autonom zugängliche Teile trennen.

Das barrierefreie, teil- und zukunftsfähig ausbaubare, sehr eigenwillige, persönliche Bauwerk erforderte höchst anspruchsvolle Detaillösungen, die gemeinsam mit lokalen Handwerkern im gegenseitigen Respekt mit Freude an der Arbeit entwickelt und gefertigt wurden. (Text: Isabella Marboe, nach einem Text der Architektin)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Elisabeth und Irmtraud Vetter

Tragwerksplanung

Fotografie