Bauwerk
Busbahnhof Premstätten
NOW Architektur - Premstätten (A) - 2024
13. November 2025 - HDA
Infrastrukturbauten sind meist komplexe Aufgaben, im besten Sinne auch Zeugnis für den Fortschritt einer Gesellschaft und machen notwendige gesellschaftliche Änderungen wie jene des Mobilitätsverhaltens sichtbar. Holz als Primärmaterial unterstreicht die nachhaltige Mobilitätsentwicklung südwestlich von Graz, gibt dem öffentlichen Verkehr einen Ort, einen Wiedererkennungswert und verleiht ihm Identität. Der Ort ist das, was bleibt. Also muss die Architektur, die sich an diesen Ort einschreibt, auf diesen reagieren und ihn positiv beeinflussen, um langfristig zu bestehen und genutzt zu werden.
Das Grundstück des Busbahnhofs liegt strategisch zwischen dem historischen Zentrum von Oberpremstätten und dem neuen Zentrum in Unterpremstätten, eingebettet zwischen Sportplatz und Schulzentrum. Die Architektur reagiert auf die heterogene Bebauung der Umgebung und setzt mit einem hölzernen Baldachin ein prägnantes Zeichen.
Dieses ca. 1000m² große Dach definiert den Ort und schafft einen ruhigen Raum, der über seine Funktion als Wartefläche hinausgeht. Die offene Platzgestaltung rund um den Baldachin erweitert die Nutzung um öffentliche und soziale Funktionen zum Beispiel durch die Umnutzung des angrenzenden Einfamilienhauses zu einem Jugendtreffpunkt oder der Errichtung öffentlicher Toiletten.
Holz wurde bewusst als Primärmaterial gewählt um den öffentlichen Verkehr durch diesen nicht so typischen Materialwechsel positiv sichtbar zu machen. Das komplexe Tragwerk leitet sich direkt aus der Anordnung der Busbahnsteige ab und übersetzt die Verkehrsplanung in eine klar strukturierte Holzkonstruktion. Das statische System wird durch wiederkehrende Verbindungstechnologien geprägt, was die Komplexität der Gesamtkonstruktion leicht nachvollziehbar macht. Die Anschlüsse der Pfetten an die Träger sind als ausblattende Verbindungen mit verschraubter Sicherung ausgeführt. Die momentensteifen Anschlüsse des Daches sind als lösbare Stabdübelverbindungen mit überlappenden Blechen realisiert, was die Demontierbarkeit – und somit auch die Wiederverwendbarkeit – der Konstruktion unterstreicht.
Das Dach ist mit einer semitransparenten PV-Anlage ausgestattet, die nicht nur Witterungsschutz bietet, sondern auch die eigene Beleuchtung mit Strom versorgt. Überschüssige Energie der ca. 120 kWp Anlage wird in das Netz eingespeist. Vier in die Dachkonstruktion integrierte Wechselrichter dienen der Einspeisung ins Netz, während ein weiterer Wechselrichter eine 20 kWh-Batterie versorgt, welche die Beleuchtung des Daches in den Abendstunden speist und als Backup dient. Um Lichtverschmutzung entgegenzuwirken, wird die Beleuchtungsintensität automatisiert. DALI-Leuchten und Lichtsensoren passen die Beleuchtung dynamisch dem Tageslicht an. Nachts reduziert sich das Licht auf ein Minimum und wird nur in den Fahrgassen und bei Bewegung hochgefahren. Die Beleuchtung erfolgt ausschließlich indirekt über das Holztragwerk, wodurch die empfundene Lichttemperatur weit wärmer erscheint als die angelegten 3000K. So wird nachts eine einmalige Atmosphäre geschaffen. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)
Das Grundstück des Busbahnhofs liegt strategisch zwischen dem historischen Zentrum von Oberpremstätten und dem neuen Zentrum in Unterpremstätten, eingebettet zwischen Sportplatz und Schulzentrum. Die Architektur reagiert auf die heterogene Bebauung der Umgebung und setzt mit einem hölzernen Baldachin ein prägnantes Zeichen.
Dieses ca. 1000m² große Dach definiert den Ort und schafft einen ruhigen Raum, der über seine Funktion als Wartefläche hinausgeht. Die offene Platzgestaltung rund um den Baldachin erweitert die Nutzung um öffentliche und soziale Funktionen zum Beispiel durch die Umnutzung des angrenzenden Einfamilienhauses zu einem Jugendtreffpunkt oder der Errichtung öffentlicher Toiletten.
Holz wurde bewusst als Primärmaterial gewählt um den öffentlichen Verkehr durch diesen nicht so typischen Materialwechsel positiv sichtbar zu machen. Das komplexe Tragwerk leitet sich direkt aus der Anordnung der Busbahnsteige ab und übersetzt die Verkehrsplanung in eine klar strukturierte Holzkonstruktion. Das statische System wird durch wiederkehrende Verbindungstechnologien geprägt, was die Komplexität der Gesamtkonstruktion leicht nachvollziehbar macht. Die Anschlüsse der Pfetten an die Träger sind als ausblattende Verbindungen mit verschraubter Sicherung ausgeführt. Die momentensteifen Anschlüsse des Daches sind als lösbare Stabdübelverbindungen mit überlappenden Blechen realisiert, was die Demontierbarkeit – und somit auch die Wiederverwendbarkeit – der Konstruktion unterstreicht.
Das Dach ist mit einer semitransparenten PV-Anlage ausgestattet, die nicht nur Witterungsschutz bietet, sondern auch die eigene Beleuchtung mit Strom versorgt. Überschüssige Energie der ca. 120 kWp Anlage wird in das Netz eingespeist. Vier in die Dachkonstruktion integrierte Wechselrichter dienen der Einspeisung ins Netz, während ein weiterer Wechselrichter eine 20 kWh-Batterie versorgt, welche die Beleuchtung des Daches in den Abendstunden speist und als Backup dient. Um Lichtverschmutzung entgegenzuwirken, wird die Beleuchtungsintensität automatisiert. DALI-Leuchten und Lichtsensoren passen die Beleuchtung dynamisch dem Tageslicht an. Nachts reduziert sich das Licht auf ein Minimum und wird nur in den Fahrgassen und bei Bewegung hochgefahren. Die Beleuchtung erfolgt ausschließlich indirekt über das Holztragwerk, wodurch die empfundene Lichttemperatur weit wärmer erscheint als die angelegten 3000K. So wird nachts eine einmalige Atmosphäre geschaffen. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Tragwerksplanung
Sblumer ZT GmbH
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Busbahnhof Premstätten hervorgegangen1. Rang, Gewinner, 1. Preis
NOW Architektur ZT GmbH
2. Rang, Preis
Gerhard Mitterberger Architekt ZT GmbH, Thomas Berghofer, Johann Riebenbauer
3. Rang, Preis
su.n - spaceunit.network, Susanne Radlingmayer
2. Runde
Scherr + Fürnschuss Architekten ZT-GmbH
1. Runde
MAS_Mojo Architectural Studio, Stefan Peters, Gernot Kupfer
1. Runde
FIPE architects ZT OG
1. Runde
Architekturbüro Reinberg ZT GmbH









