Bauwerk

Stadthaus Volksgartenstraße
PB+P Architekten - Linz (A) - 2025
Stadthaus Volksgartenstraße, Foto: Kurt Hörbst
Stadthaus Volksgartenstraße, Foto: Kurt Hörbst
21. Mai 2025 - afo
Das historische Stadthaus in der Linzer Volksgartenstraße wurde 1842 errichtet, 1906 durch Baumeister Josef Ertl erweitert und mit der markanten Giebelfassade Richtung Auerspergplatz versehen. Für das Vorhaben der Sanierung und Erweiterung entschieden sich Bauherr und Architekten bewusst gegen die Erweiterung um ein zusätzliches Geschoss, die laut Bebauungsplan möglich gewesen wäre. Stattdessen wurde eine neue Dachlandschaft entwickelt, die den nötigen Platz für die gewünschten Nutzungen schafft und zugleich dem historischen, denkmalgeschützten Bestand gerecht wird.

Der neue Aufbau nimmt die Traufe längs der Volksgartenstraße als Ausgangshöhe, setzt hinter dem geschwungenen Giebelfeld am Auerspergplatz an und entwickelt die Firstlinie bis zur Höhe des Nachbarhauses, womit sich hofseitig ein Vollgeschoss mit entsprechenden Freiräumen in Form von Balkonen realisieren ließ. Straßenseitig gewährleistet ein durchgehendes Fensterband optimalen Lichteinfall für die erste Dachgeschossebene. Sowohl das Fensterband als auch die in spezieller Konstruktion vertieft eingebauten Dachfenster sind mit Lamellen bedeckt, die bündig mit der kleinteiligen Eternitdeckung abschließen. Die hofseitige Dachbekleidung in Blech wird durch lose gesetzte Fenster perforiert und bis zu den Schiebetürelementen des zweiten Obergeschosses als hinterlüftete Fassade weitergeführt.

In den beiden Bestandsgeschossen entstanden offene Bürostrukturen zur Eigennutzung durch den Eigentümer und im neu aufgebauten Dachgeschoss drei unkonventionell zugeschnittene Wohnungen, die sich über zwei bis drei Geschosse mit großzügigen Galerieebenen in den Dachraum entwickeln. Glaswände ermöglichen die transparente Unterteilung in Einzel- und Doppelbüros und machen gemeinsam mit den raumhohen, 180 Grad öffenbaren Türen den entkernten Altbestand erlebbar. Einzelne Besprechungsboxen schaffen Rückzugsmöglichkeit und verbessern durch Bekleidung mit Schallschutzlamellen die Raumakustik. Für größere Besprechungen, für Pausen oder nach der Arbeit bietet sich der Cafebereich im Erdgeschoss an – eine leise Reminiszenz an den „Gasthof zum Stadtgut“, der hier einst beherbergt war. (Text: Tobias Hagleitner, nach einem Text der Architekten)

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