Bauwerk

Europäisches Patentamt, Office Wien
ATP architekten ingenieure - Wien (A) - 2024
Europäisches Patentamt, Office Wien, Foto: pierer.net
Europäisches Patentamt, Office Wien, Foto: pierer.net
7. Oktober 2025 - newroom
Die Wiener Dienststelle des Europäischen Patentamts sollte im Zuge ihrer Revitalisierung zu einem „Green Hub“ werden, mit höchsten Ansprüchen an Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Energieeffizienz. Nach gewonnenem Wettbewerb 2021, Sanierung und Umbau zählt das revitalisierte Bürogebäude zu den nachhaltigsten Bauwerken in Europa: Mit der BREEAM-Zertifizierung „Outstanding“ erreicht es die bislang höchste Bewertung im Raum D-A-CH.
Am Ende der Betriebslebensdauer des 1972 errichteten Gebäudes entschied sich das
EPA gegen den Abriss und für den Erhalt der ursprünglichen Stahlbetontragstruktur und eine Generalsanierung.
Das Bestandsgebäude wurde bis auf den Rohbau entkernt, die vertikale Erschließung neu konzipiert und die Fassade gestalterisch und energietechnisch erneuert. Die neue Gebäudetechnik wurde auf das Ziel Netto-Null-Emissionen ausgerichtet. Entscheidend für die Qualität des Projekts war die integrale, cloudbasierte Kommunikation aller Beteiligten im BIM-Modell, von der Planung über die Ausführungsphase bis zum Facility Management.
Durch den Einsatz kreislauffähiger Materialien, die hocheffiziente Holzelementfassade, ökologische Regenwassernutzung, Akustik-Klimapaneele zum Heizen und Kühlen sowie die Versorgung mit erneuerbaren Energien ließ sich die BREEAM-Zertifizierung „Outstanding“ erreichen. In enger Zusammenarbeit mit den Expert:innen für nachhaltiges Bauen von ATP sustain wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen (Ziel des European Green Deal) und auch dafür, bereits 2030 CO2-neutral zu sein (Umsetzung des ambitionierten Vorhabens des EPA).

Das Bürogebäude steht wie ein Pavillon in der einzigartigen Grünlage, die sich aus den Gärten des Belvederes, des Salesianerinnenklosters und dem Botanischen Garten zusammensetzt, und fügt sich harmonisch in das historische Ensemble ein.
Das bedeutsamste neue Gestaltungselement ist das Atrium, das sich um eine zentrale Treppe über alle Geschosse erstreckt und einen offenen Kommunikationsraum bildet.
Das Erdgeschoss fungiert nach wie vor als öffentliche Zone, gemeinschaftliche Nutzungen wie Cafeteria und multifunktionale Räume für Veranstaltungen übersiedelten auf das Dach.
Im Mittelpunkt der Gestaltung der Büroräumlichkeiten in den Obergeschossen standen Flexibilität, Transparenz und Offenheit. So können die Räume in der Tiefe sowie in jeder Achse leicht adaptiert werden, um sich – ohne baulich großen Aufwand – den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen der Nutzer:innen anzupassen. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)

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