Bauwerk

Bildungscampus Ellbögen
fasch&fuchs.architekt:innen - Ellbögen (A) - 2023
Bildungscampus Ellbögen, Foto: David Schreyer
Bildungscampus Ellbögen, Foto: David Schreyer
25. November 2025 - aut. architektur und tirol
Der Schulbau ist einer der Arbeitsschwerpunkte von fasch&fuchs.architekt:innen, seit über 20 Jahren realisieren sie in enger Zusammenarbeit mit den Nutzer:innen zukunftsorientierte Bildungsbauten für die verschiedensten Schultypen. In Tirol ist nach dem Campus Technik Lienz, dem Schulzentrum in Hall und dem Schulcampus Neustift (s. eigene Einträge) mit Volksschule, Kindergarten und Kinderkrippe nun ein Bildungscampus für die Jüngsten entstanden.

Das Projekt, das in einem von der Gemeinde Ellbögen in Zusammenarbeit mit der Dorferneuerung Tirol ausgelobten Wettbewerb gefunden wurde, überzeugte die Jury aufgrund seiner Kompaktheit und der sensiblen städtebaulichen Einbettung.. Auf dem mitten in einer Wiesenlandschaft hoch über dem Wipptal liegenden Bauplatz wurde ein länglicher Baukörper situiert, der zum Teil im Hang versinkt und sich mittels des eingeschoßigen Kindergartentrakts und seines als Freifläche nutzbaren Daches in die Landschaft einfügt.

Ein zentraler Eingang erschließt die verschiedenen pädagogischen Einrichtungen und bildet den Treffpunkt für Eltern und Kinder. Das über mehrere Geschoße offene Raumvolumen kann als Aula für gemeinsame Veranstaltungen und Feste genutzt werden. An diesen gemeinsamen Bereich sind im Erdgeschoß der Kindergarten und die Krippe, im Obergeschoß die Volksschule und im Untergeschoß die noch oben offene Turnhalle angebunden.

Im eingeschoßigen Bereich für den 4-gruppigen Kindergartens sind alle Gruppenräume nach Südwesten orientiert und auf große, regengeschützte Veranden und weiter in den weitläufigen Freibereich geöffnet. Je zwei Gruppen teilen sich einen unbeheizten Wintergarten als flexible Übergangszone, die im Sommer vollständig geöffnet werden kann, in den Übergangszeiten ein zusätzliches Raumangebot bietet und im Winter als Klimapuffer dient. Die dahinterliegende Zone mit Marktplatz, Bewegungsraum, Ruhe- und Teilungsraum ist durch zwei eingeschnittene Atrien gegliedert, die als kleine Outdoor-Arenen mit Rutsche ausgebildet sind. Über eine gemeinsame Garderobe wird auch die im Erdgeschoß des zweigeschoßigen Trakts liegende Kinderkrippe erschlossen, deren beide, nach Südosten ausgerichtete Gruppenräume sich ebenfalls über eine überdachte Veranda ins Freie öffnen.

Im Obergeschoß befinden sich die Volksschule und der Hort, die so organisiert sind, dass eine Wechselnutzung möglich ist. Die vier, im Südosten angeordneten Klassenzimmer erhielten jeweils einen eigenen Balkon, der vorgelagerte Marktplatz öffnet sich zur Dachlandschaft über dem Kindergarten, die als Fortsetzung der bestehenden Wiesenlandschaft konzipiert wurde. Dieser großzügige Freibereich ist nicht nur Pausen- und Spielfläche, sondern bietet auch regen- und sonnengeschützte Bereiche für einen Unterricht im Freien. Dem Unterrichtstrakt vorgelagert und über die Erschließung angebunden, befinden sich zudem Bibliothek, Mehrzweck-, Werk- und Freizeitraum – ein flexibles Raumangebot, das sowohl von der Volksschule und der Nachmittagsbetreuung, als auch von externen Gruppen genutzt werden kann. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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