Veranstaltung

Unscharfe Grenzen
Ausstellung
Unscharfe Grenzen © Dietmar Tollerian
26. Januar 2011 bis 19. März 2011
afo architekturforum oberösterreich
Herbert-Bayer-Platz 1
A-4020 Linz


Eröffnung: Montag, 24. Januar 2011, 19:00 Uhr

Schuhlöffel für Kuben

Das Architekturforum Linz erinnert an die Zusammenhänge von Gestaltung und Kunst: „Unscharfe Grenzen“ sind immer auch Möglichkeitsformen

28. Januar 2011 - Wolfgang Schmutz
Linz - In Sachen Architektur ist Kunst immer noch gern Zusatz - etwas, das am Bau zu finden ist und nicht ins Raumdenken selbst einfließt. Oft hat Künstlerisches dann eine „Schuhlöffelfunktion“, die zwischen „erhabenen Gebäudemassen und Passanten“ vermitteln soll, wie Vitus Weh es formuliert.

Der Kulturwissenschafter und Ausstellungsmacher hat soeben eine weiß geflieste Modelllandschaft ins Architekturforum gepflanzt, die unter dem Titel Unscharfe Grenzen gelungene Dialoge von Kunst und Bau am Beispiel Oberösterreichs vermisst.

Unterteilt in thematische Einheiten, bewegt man sich im Raummodell zwischen Aspekten wie „Licht“, „Möblierung“ oder „Intervention“. Kleine Guckfenster geben den Blick auf Architekturfotos und -beispiele frei.

Darunter befindet sich einiges, das nur temporär errichtet wurde, wie das eindrucksvolle gelbe Haus Bellevue, das im Kulturhauptstadtjahr über dem Autobahntunnel thronte, oder die Bauernhoffassade, die Iris Andraschek und Hubert Lobnig zum Festival der Regionen 2005 im Mühlviertel aufstellten.

Auch weitere Beispiele abseits klassischer Gebäude werden gebracht, etwa jenes Innviertler Bienenhaus, das Gerald Priewasser zu einer Sommerresidenz mit Kochstelle umfunktionierte, oder das Schiff Eleonore, das die Stadtwerkstatt als Versuchslabor im Linzer Winterhafen vertäut hat. Abseits der schon als Kunst gedachten Architekturen stößt man auch auf Auftraggeber wie Banken, Energieversorger, das Land Oberösterreich oder die Diözese Linz.

Auch die Bezirkshauptmannschaft Rohrbach bereichert das präsentierte Spektrum, ließ man doch Karl-Heinz Klopf die zum Bezirk gehörigen Gemeinden im lokalen Idiom zu einer Lichtlandkarte arrangieren. So wurde aus Aigen-Schlägl „Oang“ und „Schlegö“. Launig geben sich auch die Einleitungstexte, die Vitus Weh den einzelnen Themenbereichen zur Seite stellt (siehe den „Schuhlöffel“ oben).

Sie sind auch im zur Ausstellung erschienenen Katalog nachzulesen (verlegt bei Anton Pustet), der u. a. Beiträge von Iris Meder und Thomas Edlinger enthält. Kuratorische Assistenz leistete Veronika Kitzmüller.

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