Als Abschluss einer Reihe von Ausstellungen, die 2011 mit Walter Angonese und Manfred Alois Mayr begann und die Zusammenarbeit von zwei Persönlichkeiten oder Büros aus unterschiedlichen Kreativbereichen an einer gemeinsamen Präsentation zum Ziel hatte, kreist die Ausstellung „eins zu zwei – zwei zu eins“ um das Thema, wie die Raumwahrnehmung und das Erleben der Dingwelt aus der Perspektive eines Kindes, unserer Kindheitserinnerung bzw. aus dem Blickwinkel eines sogenannten Erwachsenen funktionieren.

Ausgangspunkt der von dem international tätigen Designbüro EOOS und dem weithin bekannten Architekturbüro the next ENTERprise – architects konzipierten Ausstellung waren zahlreiche Gespräche, die Assoziationen und Erinnerungen aus der eigenen Kindheit und der aktuellen Erfahrung als Eltern freilegten, die als Grundlage eines Diskurses über die Verschiebung der Raumwahrnehmung dienten. Die spielerische Art und Weise, in der sich Kinder die Welt aneignen, die darin eingelagerten Sehnsüchte und Wünsche, die Faszination und gleichzeitige Penetranz, mit der die Konsumwelt heutzutage die Kinderzimmer und die Kindermode dominiert, aber auch das Unheimliche und Mythologische „stimmten“ nicht unwesentlich das Konzept dieser gemeinsamen Ausstellung.

Ausgehend von den konkreten Räumlichkeiten des aut, ihren Dimensionen, den Einblicken und Ausblicken, Übergängen und Überschneidungen, erschufen die beiden Büros aus verschiedenen räumlichen Interventionen und zahlreichen Objekten eine eigene „Welt“. Eine Welt, in der mittels unterschiedlicher Maßstabssprünge sowie Objektdimensionen die Wahrnehmung von der erwachsenen zur kindlichen Perspektive und vice versa verschoben wird. Im Erforschen dieser Welt werden die vertrauten Körper- und Raumerfahrungen von BesucherInnen aller möglichen Altersstufen irritiert und relativiert – so als ob Gulliver gleichzeitig bei den Riesen und bei den Zwergen gelandet wäre.


Vorträge, Workshops und „Offene Werkstatt“
Rund um die Ausstellung finden zahlreiche Aktivitäten für große und kleine BesucherInnen statt: EOOS und the next ENTERprise – architects werden an einem gemeinsamen Vortragsabend zum Entstehungsprozess, den Hinter- und Beweggründen der Ausstellung sprechen. Susanne Hofmann vom Berliner Büro „die Baupiloten“ stellt bei einem Vortrag deren partizipative Entwurfsstrategie im Bereich der Bildungsbauten vor und bearbeitet im Rahmen eines Workshops mit Studierenden der Architekturfakultät ein konkretes Projekt.

Für KindergartenpädagogInnen und LehrerInnen werden eigene Einführungsveranstaltungen angeboten, die Lust darauf machen sollen, die Ausstellung als Experimentierfeld für Kinder aller Altersgruppen zu nutzen. Zudem bietet Monika Abendstein jeden Mittwoch eine „Offene Werkstatt“ an, in deren Rahmen sich BesucherInnen in einer speziell eingerichteten Werkstatt an die Nähmaschine setzen und textile Raumexperimente fertigen können; Objekte, die dazu beitragen, dass sich die „Kleiderlandschaft“ im Lauf der Ausstellung ständig verändern wird.
Nähere Informationen: Monika Abendstein, +43 (512) 57 15 67, monika.abendstein[at]aut.cc