Zeitschrift
TEC21 2007|25
Über Brücken
Bis zum 19. Jahrhundert wurden Brücken vorwiegend aus Stein und Holz gebaut. Bogenbrücken aus Natursteinen bildeten massive Gewölbe (Semmeringbahn, Österreich), Holz wurde für leichtere Brücken mit grossen Spannweiten eingesetzt (Bauwerke Gebrüder Grubenmann, Schweiz). Die Konstruktion der Bauwerke beruhte auf einfachen Berechnungsgrundlagen, wodurch die Brücken grosszügig (über)dimensioniert wurden. Untersucht man diese Bauten heute, stellt man häufig grosse Tragreserven fest, und man stösst auf Bauformen, die teilweise schwierig einzuschätzen und zu sanieren sind. Der zweite Artikel befasst sich mit historischen Bogenbrücken. Es wird gezeigt, wie diese statisch beurteilt werden und mit welchen Berechnungswerkzeugen die Tragfähigkeit bewertet wird.
Mit dem Aufkommen der Eisenbahnen benötigte man Brücken, die höhere Verkehrslasten aufnehmen konnten. An die Stelle von Holz als Baustoff trat in der Zeit der Industrialisierung das Gusseisen. So wurde es möglich, Eisenbahnbrücken zu bauen, die 30?m und mehr überspannten (Coalbrookdale, England). Der Einsatz von Fachwerkskonstruktionen führte zudem zu einem effizienteren Materialeinsatz. Die Kombination mit anderen Materialien, zunächst Mauerwerk und ab Mitte des 19. Jahrhunderts Beton, machte erst Verbundbrücken und nach dem Zweiten Weltkrieg schlanke vorgespannte Balkenbrücken möglich. Als klassisches Fachwerk wurde auch die neue Fussgängerbrücke über die Limmat ausgebildet, die Ennetbaden und Baden verbindet und im ersten Artikel beschrieben wird. Als Pendant zur schlichten Trägerform der Brücke überwindet ein Turm, der in den Dimensionen ähnlich gehalten ist, den Höhenunterschied zwischen der Oberstadt und dem Uferniveau.
Die Formen, die mit dem Einsatz von Stahl im Brückenbau möglich wurden, werden aber auch auf andere Materialien übertragen. Die Holzbogenbrücke über die Emme, die im dritten Artikel vorgestellt wird, ist in ihrer Ausformung wohl dem Stahlbau entlehnt. Mit der heutigen Technologie und Materialbearbeitung ist es möglich geworden die Wirtschaftlichkeit sei hier ausgeklammert , fast jede beliebige Form aus jedem Material zu bauen, insofern man die richtige Verbundbauweise wählt. Auch Stein kann dank der möglichen Vorspannung schlanker dimensioniert werden. Der Entwurf von Heinz Hossdorf zur Teufelsbrücke und die bisher unrealisiert gebliebene Vision Jürg Conzetts für eine vorgespannte Balkenbrücke aus Stein über die Viamala-Schlucht (Ausstellung «Werdende Wahrzeichen» im Gelben Haus Flims 2005/06) schlagen heute wieder den Bogen zum ursprünglich im Brückenbau verwendeten Material Stein jedoch ist der Horizont des Machbaren mittlerweile erweitert.
Katinka Corts
Editorial
Steg und Turm
Zwischen Baden und Ennetbaden gibt es eine neue Fachwerkbrücke aus Stahl für Fussgänger.
Daniela Dietsche
Historische Bögen
Für die Bewertung historischer Bogenbrücken werden spezielle nicht-lineare Berechnungen vorgestellt.
Aldo Rota
Wieder verbunden
Bei Kräiligen wurde eine neue Holzbogenbrücke über die Emme errichtet.
Urs Baumberger, Katinka Corts
Wettbewerbe
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Mit dem Aufkommen der Eisenbahnen benötigte man Brücken, die höhere Verkehrslasten aufnehmen konnten. An die Stelle von Holz als Baustoff trat in der Zeit der Industrialisierung das Gusseisen. So wurde es möglich, Eisenbahnbrücken zu bauen, die 30?m und mehr überspannten (Coalbrookdale, England). Der Einsatz von Fachwerkskonstruktionen führte zudem zu einem effizienteren Materialeinsatz. Die Kombination mit anderen Materialien, zunächst Mauerwerk und ab Mitte des 19. Jahrhunderts Beton, machte erst Verbundbrücken und nach dem Zweiten Weltkrieg schlanke vorgespannte Balkenbrücken möglich. Als klassisches Fachwerk wurde auch die neue Fussgängerbrücke über die Limmat ausgebildet, die Ennetbaden und Baden verbindet und im ersten Artikel beschrieben wird. Als Pendant zur schlichten Trägerform der Brücke überwindet ein Turm, der in den Dimensionen ähnlich gehalten ist, den Höhenunterschied zwischen der Oberstadt und dem Uferniveau.
Die Formen, die mit dem Einsatz von Stahl im Brückenbau möglich wurden, werden aber auch auf andere Materialien übertragen. Die Holzbogenbrücke über die Emme, die im dritten Artikel vorgestellt wird, ist in ihrer Ausformung wohl dem Stahlbau entlehnt. Mit der heutigen Technologie und Materialbearbeitung ist es möglich geworden die Wirtschaftlichkeit sei hier ausgeklammert , fast jede beliebige Form aus jedem Material zu bauen, insofern man die richtige Verbundbauweise wählt. Auch Stein kann dank der möglichen Vorspannung schlanker dimensioniert werden. Der Entwurf von Heinz Hossdorf zur Teufelsbrücke und die bisher unrealisiert gebliebene Vision Jürg Conzetts für eine vorgespannte Balkenbrücke aus Stein über die Viamala-Schlucht (Ausstellung «Werdende Wahrzeichen» im Gelben Haus Flims 2005/06) schlagen heute wieder den Bogen zum ursprünglich im Brückenbau verwendeten Material Stein jedoch ist der Horizont des Machbaren mittlerweile erweitert.
Katinka Corts
Editorial
Steg und Turm
Zwischen Baden und Ennetbaden gibt es eine neue Fachwerkbrücke aus Stahl für Fussgänger.
Daniela Dietsche
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Für die Bewertung historischer Bogenbrücken werden spezielle nicht-lineare Berechnungen vorgestellt.
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