Zeitschrift
Bauwelt 3.08
Auf Rohren
Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer
Die „Gedenkstätte Berliner Mauer“ an der Bernauer Straße soll erweitert werden. Nirgendwo sonst lässt sich heute besser nachvollziehen, welche Schneise der Bau der Grenzanlagen in den Stadtraum geschlagen hatte. Den Wettbewerb für die Gestaltung des Freiraums, die Open-Air-Ausstellung und einen neuen Info-Pavillon gewann ein Entwurf mit Elementen aus Corten-Stahl – ein hierzulande gern verwendetes Material, wenn es ums Gedenken geht.
11. Januar 2008 - Friederike Meyer
Mauer und Todesstreifen sind im Berliner Stadtgebiet nahezu verschwunden. Nur noch wenige Reststücke und eine doppelte Pflastersteinreihe erinnern an ihren Verlauf. Für die Erinnerungskultur ist die Bernauer Straße ein Glücksfall. Hier ist der ehemalige Todesstreifen noch nicht überbaut und macht die Dimension der Sperranlagen nachvollziehbar, hier sind Mauerfundamente erhalten, hier haben die Kameras in den 60er Jahren spektakuläre Bilder von Fluchtversuchen eingefangen. Die Bernauer Straße ist der einzige großflächig erhaltene Mauer-Ort innerhalb des S-Bahnrings – zentral gelegen also, um den Touristen exemplarisch das zu verdeutlichen, was die in aller Welt verstreuten Betonreste nicht leisten können: Die Berliner Mauer war kein Objekt, sondern ein stadträumlicher Eingriff ohnegleichen: An der Bernauer Straße allein wurde ein zusammenhängendes Quartier auseinandergerissen, ein Friedhof umgepflügt, eine Kirche gesprengt, 2000 Menschen wurden umgesiedelt, ihre Häuser abgerissen.
An die Zeit der gewaltsamen Teilung, als Menschen in Panik über Stacheldraht oder aus dem Fenster sprangen, Tunnel gruben oder gar auf der Flucht erschossen wurden, erinnert seit einem Jahrzehnt die zentrale Gedenkstätte Berliner Mauer der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Berlin: Siebzig Meter Grenzstreifen, die nach einem Entwurf der Stuttgarter Architekten Kohlhoff & Kohlhoff mit zwei sieben Meter hohen Corten-Stahlwänden eingefasst sind (Heft 29.97). Mit dem Dokumentationszentrum Berliner Mauer im 1965 erbauten Haus der Versöhnungsgemeinde, der Kapelle der Versöhnung (Heft 43–44.00) und den originalen Mauerabschnitten am Sophien-Friedhof und beim Nordbahnhof bildet diese Gedenkstätte ein Ensemble. Bis 2011, dem 50. Jahrestag des Mauerbaus, soll dieses nun zu einer „Gedenklandschaft“, oder besser: zu einem Themenpark ausgebaut werden – ein Info-Pavillon soll hinzu kommen, ebenso eine Freiluft-Ausstellung, die sich auf 46.000 Quadratmetern Mauerstreifen längs des ehemaligen Postenwegs erstreckt. Knapp 28 Millio-nen Euro sind dafür veranschlagt, 13,5 Millionen allein für die noch zu erwerbenden 70, zum Teil privaten Einzelgrundstücke. Vollständigen Artikel ansehen.
An die Zeit der gewaltsamen Teilung, als Menschen in Panik über Stacheldraht oder aus dem Fenster sprangen, Tunnel gruben oder gar auf der Flucht erschossen wurden, erinnert seit einem Jahrzehnt die zentrale Gedenkstätte Berliner Mauer der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Berlin: Siebzig Meter Grenzstreifen, die nach einem Entwurf der Stuttgarter Architekten Kohlhoff & Kohlhoff mit zwei sieben Meter hohen Corten-Stahlwänden eingefasst sind (Heft 29.97). Mit dem Dokumentationszentrum Berliner Mauer im 1965 erbauten Haus der Versöhnungsgemeinde, der Kapelle der Versöhnung (Heft 43–44.00) und den originalen Mauerabschnitten am Sophien-Friedhof und beim Nordbahnhof bildet diese Gedenkstätte ein Ensemble. Bis 2011, dem 50. Jahrestag des Mauerbaus, soll dieses nun zu einer „Gedenklandschaft“, oder besser: zu einem Themenpark ausgebaut werden – ein Info-Pavillon soll hinzu kommen, ebenso eine Freiluft-Ausstellung, die sich auf 46.000 Quadratmetern Mauerstreifen längs des ehemaligen Postenwegs erstreckt. Knapp 28 Millio-nen Euro sind dafür veranschlagt, 13,5 Millionen allein für die noch zu erwerbenden 70, zum Teil privaten Einzelgrundstücke. Vollständigen Artikel ansehen.
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