Zeitschrift

TEC21 2008|38
Effizientes Spital
TEC21 2008|38
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
Die Formgebung für Spitalbauten passt sich den technischen und gesellschaftlichen Anforderungen an: Frühere Vorgaben und Ansichten sind jeweils in eingefrorener Form an und in ihnen wahrnehmbar. Um auf Veränderungen rasch und frühzeitig reagieren zu können, brauchen Planer nebst Kreativität und innovativen Ideen auch effi ziente Planungsansätze. Effizienz ist formalisiert dargelegt Nutzen geteilt durch Aufwand. Für hohe Effizienz muss der Nenner klein bzw. der Zähler gross gehalten werden – unterschiedliche Faktoren bewirken dies. In Bezug auf bauliche Planung von Spitälern greift TEC21 einzelne auf: Frühe strategische Schritte verhindern planerische Sackgassen mit Folgen für den baulichen, betrieblichen und fi nanziellen Aufwand («Nachhaltige Planung», S. 20 ff.). Planer erreichen eine langfristig erhöhte Effizienz, wenn sie für Aufwand sorgende Altlasten abwerfen und so einen Befreiungsschlag erwirken («Auf der grünen Wiese», S. 22 ff.). Bei gleich bleibendem Aufwand wird eine Effizienzerhöhung ermöglicht, wenn bestehende Ressourcen besser genutzt werden und echte (d.h. keine nachträglich rechtfertigte) und enge Zusammenarbeit zwischen Projektbeteiligten stattfindet («Vertiefte Erweiterung», S. 25 ff.). Ein höherer Wirkungsgrad wird erzielt, wenn zweckmässige technische Hilfsmittel überkommene Verfahren ersetzen und diese den aufwendigen Entscheidungsprozess rationell unterstützen («Planungsfreiheit durch Simulation», S. 28 ff.).

Effizienzsteigerung im Hinblick auf Rationalisierung ist ein kreativer und produktiver Prozess – nicht nur in der vielschichtigen und komplexen Spitalplanung. Meist nur negativ als Lohnkostensenkung wahrgenommen, kann sie durchaus positiv gewertet und als Fortschritt im Sinne einer Neugestaltung von Technik und Arbeitsabläufen unter ändernden Bedingungen gesehen werden – wenn nebst betrieblichen Kriterien auch soziale Aspekte berücksichtigt werden. Im Vorwort zu Sten Nadolnys Roman «Entdeckung der Langsamkeit» steht: «Von Kindheit an träumt John Franklin1 davon, zur See zu fahren, obwohl er dafür denkbar ungeeignet ist: Langsam im Sprechen und Denken, langsam in seinen Reaktionen misst er die Zeit nach eigenen Massstäben. Zunächst erkennt nur sein Lehrer, dass Johns eigenartige Behinderung auch Vorzüge hat – was er einmal erfasst hat, das behält er, das Einzigartige, das Detail begreift er besser als andere. Innerhalb des von John Franklin kaum begriffenen, chaotisch schnellen Geschehens sieht er einzelne Vorgänge wie in Zeitlupe ablaufen.» Er prägt sie sich langsam, aber beharrlich, konzentriert und bedächtig ein. Eine Gabe, die Geduld fordert und abverlangt, aber in der heute oft hektisch und oberflächlich funktionierenden Gesellschaft eine aussergewöhnliche Qualität hat und auch zu Effizienzsteigerung beitragen kann – es fragt sich nur, wie die Ziele gesetzt sind und mit welchem Aufwand sie erreicht werden dürfen.
Clementine van Rooden

05 WETTBEWERBE
Bauhaus-Award für «Notlösungen»

10 MAGAZIN
Interview: «Den Nachwuchs bestärken» | Energieausweis für Gebäude | UIA-Seminar zum Gesundheitswesen | Holzwerkstoffe in Innenräumen

20 NACHHALTIGE PLANUNG
Hans Eggen
Planung: Die Krankenhausnutzung ist einer ständigen Veränderung unterworfen. Um langfristig eine nachhaltige Planung zu gewährleisten, bedarf es eines Masterplans.

22 AUF DER GRÜNEN WIESE
Hans Haueter, Felix Hegetschweiler
Architektur: Das neue Zuger Kantonsspital konnte in Baar auf der grünen Wiese erstellt werden – eine seltene Situation in der Krankenhausplanung.

25 VERTIEFTE ERWEITERUNG
Jacqueline Geser, René Schütz
Ingenieurwesen: Die Erweiterung des St. Claraspitals in Basel musste wegen Platzmangels in der Vertikalen erfolgen. Angewandt wurde die Deckelbauweise.

28 PLANUNGSFREIHEIT DURCH SIMULATION
Markus Erb, Caroline Hoffmann
Ingenieurwesen: Das Energiekonzept der neuen Pathologie des Kantonsspitals St. Gallen wurde an verschiedenen Aspekten simuliert. Dies unterstützte den Entscheidungsprozess in der Planung.

32 SIA
Das Recht am Arbeitsergebnis | Hagel – die unterschätzte Gefahr | Beratung bei der Rechtsform | Beratungszentrum Ingenieurwesen

37 PRODUKTE

45 IMPRESSUM

46 VERANSTALTUNGEN

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Verlags-AG der akademischen technischen Vereine

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