Zeitschrift

TEC21 2009|10
Tangente Solothurn
TEC21 2009|10
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG

Aarebrücke

Die Aarebrücke steht dem motorisierten Verkehr seit Anfang August 2008 off en. Sie bildet die Verbindung zwischen dem Autobahnanschluss der A5 auf der Aaresüdseite und der Westtangente auf der Aarenordseite und entlas tet den Solothurner Stadtkern vom Durchgangsverkehr. Die Hauptträger der Trogbrücke sind gleichzeitig Schallschutzwände des exponierten Bauwerks.

Die Aarebrücke mit ihren Vorlandbereichen hat eine Gesamtlänge von 387 m und ist als schwimmend gelagertes Rahmentragwerk in Spannbeton mit zehn Feldern konzipiert. Die Spannweiten im Vorland betragen zwischen 26 m und 44 m. Sie vergrössern sich von den Widerlagern gegen den Fluss hin, der mit einer Spannweite von 78 m überbrückt wird (Bilder 1, 2 und 3). Der Überbau der Brücke ist als trogförmiger Spannbetonträger mit abschnittsweise linear veränderlicher Querschnittshöhe ausgebildet (Bilder 4 und 5). Er ist in Längs- und in Querrichtung vorgespannt. Die 11 m breite Trogplatte dient als Fahrbahn. Ihr Querschnitt ist durch Rippen verstärkt. Mit der Wahl eines Trogquerscnitts wurde das Tragwerk durch die Integration des Lärm- und Anprallschutzes multifunktionell ausgebildet.

Pfeiler

Die beiden im Fluss stehenden, zu zwei Stielen auf gelösten Pfeiler sind über einen Querträger monolithisch mit dem Überbau verbunden und bilden mit diesem zusammen einen Rahmen, der das schwimmend gelagerte Tragsystem stabilisiert. Um die Abtragung der Kräfte aus einem möglichen Schiffsanprall zu gewährleisten, sind die Stiele der Pfeiler unter Wasser über eine Scheibe miteinander verbunden (Bild 5). Die vertikalen Lasten werden sowohl im Vorland als auch im Flussbereich mittels Ortbetonrammpfählen in den Untergrund übertragen. Zur Aufnahme der horizontalen Kräfte, insbesondere aus einem möglichen Schiffsanprall, ist bei den beiden Flusspfeilern je ein Kranz von schrägen Mikropfählen angeordnet, die über das unter Wasser liegende Pfahlbankett mit den vertikalen Pfählen und den Pfeilern verbunden sind.

Die Fundationen der Flusspfeiler wurden innerhalb gespundeter Baugruben gebaut (Bild 1). Nach dem Erstellen der Vertikalpfähle erfolgten der Aushub unter Wasser und das Einbringen einer Unterwasserbetonsohle. Anschliessend wurden die schrägen Mikropfähle und die Pfahlbankette erstellt.

Bauvorgang

Der Überbau wurde im Vorlandbereich konventionell mittels einer auf einem Lehrgerüst abgestellten Schalung betoniert. Ebenso wurde bei den Feldern zwischen den Flusspfeilern und den ersten Vorlandpfeilern sowie den je 7 m langen Kragarmen der Hauptspannweite vorgegangen. Die Hauptspannweite selbst wurde von beiden Seiten her im Freivorbau erstellt, was die Aufrechterhaltung der Aareschifffahrt ermöglichte. Es wurden je fünf Freivorbauetappen mit Längen von 6 m pro Seite und zuletzt eine Feldetappe (Fugenschluss) mit einer Länge von 4.4 m betoniert.

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Für den Beitrag verantwortlich: TEC21

Ansprechpartner:in für diese Seite: Judit Soltsolt[at]tec21.ch

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