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architekturjournal wettbewerbe
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Luftig und leicht

Realisierung: Bürogebäude am Praterstern, Wien 2

Das neue Headquarter der ÖBB-Infrastruktur AG am Wiener Praterstern ist ein anspruchsvolles Projekt in puncto Architektur wie auch Konstruktion – mit einem spektakulären Folienkissendach, das den Innenhof überdacht.

9. Juli 2012 - Gisela Gary
Auf dem ehemaligen k.u.k. Nordbahnhof in Wien entstanden jüngst der neue Bahnhof Praterstern wie auch ein markantes Gebäude am Rand des Pratersterns: das Headquarter der ÖBB Infrastruktur. Rund 800 Mitarbeiter der ÖBB-Infrastruktur AG bezogen nach einer Bauzeit von knapp zwei Jahren ihr neues Bürogebäude am Praterstern 3. Die Architekten Tillner & Willinger entwarfen dafür zwei parallele Längsbaukörper entlang der Gleisanlagen und entlang der Nordbahnstraße, ein Objekt auf einer Grundfläche von rund 5.000 Quadratmetern.

Die Baukörper wurden durch Erschließungs- und Besprechungsraumtrakte zu einem Baukörperensemble verbunden. Die neue Zentrale der ÖBB-Infrastruktur besteht aus einem Untergeschoß und acht Obergeschoßen. Der Eingang ist zum Bahnhof hin orientiert und über eine Freitreppe erreichbar. Das Erdgeschoß kann teilweise auch von der Öffentlichkeit genutzt werden und wird durch eine Fußgängerpassage geteilt.

Im Erdgeschoß befinden sich ein Konferenzzentrum, das Betriebsrestaurant, ein Fitnesscenter wie auch ein Geschäftslokal der ÖBB. Der Innenhof stellt das beeindruckende Herzstück des neuen Headquarters dar und wurde mit einem transparenten, 1.000 Quadratmeter großen Membrandach geschützt. [...]

Das Bürogebäude liegt am pulsierenden Praterstern, Platz und Kreisverkehr, in unmittelbarer Nähe zum Wiener Prater, der attraktivsten Freifläche der Stadt. Das achtgeschoßige Gebäude gliedert sich in zwei Nutzkörper, einer entlang der Bahntrasse, der andere entlang der Nordbahnstraße. Diese verbinden zwei transparente Blöcke mit Erschließung, Besprechungsräumen und Allgemeinräumen als informelle Kommunikationszone zu einem Baukörperensemble. Eine bestehende öffentliche Passage, die die Bahnstation mit dem angrenzenden Bezirk verbindet, durchtrennt das Erdgeschoß und stellte eine interessante Herausforderung an den Entwurf. Darauf reagierend wurden im Erdgeschoß einerseits im Praterstern-seitigen Teil öffentliche Bereiche wie Geschäfte platziert und andererseits des Durchganges halböffentliche wie Restaurant und Konferenzzentrum mit direkter Anbindung an das darüberliegende Bürogebäude.

Der Haupteingang des Gebäudes am Praterstern führt über eine Freitreppe zu einem durchgehenden Innenhof im 1. Obergeschoß. Die erhöhte Lobby bietet nicht nur einen großartigen Ausblick zum öffentlichen Platz, sondern ermöglicht eine direkte Verbindung beider Erschließungstürme über dem öffentlichen Durchgang. Sowohl die Doppelfassade als auch die Atriumüberdachung gewährleisten als Pufferräume niedrigen Energieverbrauch sowie Schallschutz des ruhigen Innenhofes gegenüber dem Verkehrsknoten außerhalb.

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Für den Beitrag verantwortlich: architekturjournal wettbewerbe

Ansprechpartner:in für diese Seite: Roland Kanfer[at]Roland Kanfer[at]

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