Zeitschrift
ARCH+ 206/207
Politische Empire - Globalisierung, Verstädterung, Wohnverhältnisse
Wanderarbeiter in den Golfstaaten
Workers City
23. Juli 2012 - Todd Reisz
Dubai wurde einmal als ein einziges großes Transit-Hotel beschrieben – wer immer sich dort aufhält, hat ein Abreisedatum im Kopf. Ähnlich wie Banker aus England oder Ingenieure aus den Niederlanden kommen die Bauarbeiter aus Südasien meist mit einem (erneuerbaren) Zweijahresvertrags in den Golfstaat.
In Al Quoz, wo viele der Bauarbeiter leben, findet man eine sorgfältig gepflegte Umgebung. Saubere Küchen, eine fast schon militärische Ordnung in den Mehrbettzimmern, penibel geschrubbtes und aufgeräumtes Kollektivgerät. Hier gibt es eine Gemeinschaft. Für gewöhnlich von kleinen, unauffindbaren Vertragsunternehmen finanziert, leben die Gastarbeiter in firmeneigenen „labor camps“, so der offizielle Name der barackenartigen, auf offener Strecke gelegen Behausungen, nur wenige Minuten von den Wolkenkratzern längs der Sheikh Zayed Road entfernt. Hier gehen die Menschen die Straßen entlang, grüßen einander und plaudern in den engen Gängen der Lebensmittelgeschäfte. Solche Verhaltensweisen mögen alltäglich erscheinen, aber in der Neuheit Dubais fehlen sie in sehr befremdlicher Weise. Gerade diese soziale Komponente wird in den Medien gern übersehen. Die Reportagen mögen die Interessen der über 500.000 dort tätigen Gastarbeiter im Sinn haben, doch mangelt es ihnen an einer über unanschauliche demografische Daten hinausgehenden persönlichen Sicht und an der Wahrnehmung, dass diese Männer trotz ihrer instabilen Existenz und der Undurchsichtigkeit von Regierung und Unternehmen eine Solidargemeinschaft bilden. Selbstverständlich treten auch in Al Quoz und anderen Camps, wie in jeder größeren Gruppe, Extreme und Pannen auf. Was aber bei einem Besuch dieser Lager hervorsticht, ist, dass die beengten, teilweise schlimmen räumlichen Verhältnisse nicht die Oberhand über Menschlichkeit und freundliche Umgangsformen gewonnen haben. Vollständigen Artikel ansehen.
In Al Quoz, wo viele der Bauarbeiter leben, findet man eine sorgfältig gepflegte Umgebung. Saubere Küchen, eine fast schon militärische Ordnung in den Mehrbettzimmern, penibel geschrubbtes und aufgeräumtes Kollektivgerät. Hier gibt es eine Gemeinschaft. Für gewöhnlich von kleinen, unauffindbaren Vertragsunternehmen finanziert, leben die Gastarbeiter in firmeneigenen „labor camps“, so der offizielle Name der barackenartigen, auf offener Strecke gelegen Behausungen, nur wenige Minuten von den Wolkenkratzern längs der Sheikh Zayed Road entfernt. Hier gehen die Menschen die Straßen entlang, grüßen einander und plaudern in den engen Gängen der Lebensmittelgeschäfte. Solche Verhaltensweisen mögen alltäglich erscheinen, aber in der Neuheit Dubais fehlen sie in sehr befremdlicher Weise. Gerade diese soziale Komponente wird in den Medien gern übersehen. Die Reportagen mögen die Interessen der über 500.000 dort tätigen Gastarbeiter im Sinn haben, doch mangelt es ihnen an einer über unanschauliche demografische Daten hinausgehenden persönlichen Sicht und an der Wahrnehmung, dass diese Männer trotz ihrer instabilen Existenz und der Undurchsichtigkeit von Regierung und Unternehmen eine Solidargemeinschaft bilden. Selbstverständlich treten auch in Al Quoz und anderen Camps, wie in jeder größeren Gruppe, Extreme und Pannen auf. Was aber bei einem Besuch dieser Lager hervorsticht, ist, dass die beengten, teilweise schlimmen räumlichen Verhältnisse nicht die Oberhand über Menschlichkeit und freundliche Umgangsformen gewonnen haben. Vollständigen Artikel ansehen.
Für den Beitrag verantwortlich: ARCH+
Ansprechpartner:in für diese Seite: Anh-Linh Ngo