Zeitschrift

TEC21 2017|39
Performance Gap: Können Häuser alles?
TEC21 2017|39
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
Das Haus ruht, das Haus atmet, das Haus schwitzt, das Haus strahlt, das Haus genügt sich selbst – und, daran kommt inzwischen fast keines mehr vorbei: Das Haus spart Energie. Ein modernes Gebäude muss offensichtlich viele Wunderdinge leisten, liest man sich durch die Projektbeschreibungen, die meist unaufgefordert im Briefkasten dieser Redaktion landen. Vereinzelt vermögen die Einsendungen zu überraschen, mehrheitlich aber lösen sie Skepsis aus. Zum einen stört das Vokabular: Ein Haus als handelndes Subjekt und lebendigen Organismus gibt es effektiv nicht. Und zum anderen weckt die vertiefte Lektüre nicht nur sprachliche, sondern auch sachliche Zweifel an solchen Alleskönnern.

Das Risiko besteht darin, dass die Grenzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit und zwischen Idee und Realisierung verschwinden. Umso häufiger geschieht dann, was seit Kurzem nicht nur Energie- und Gebäudetechnikplaner ratlos macht: Die energetische Leistung neuer und erneuerter Häuser wird bisweilen überschätzt; der Performance Gap beschreibt diese neu entdeckte Kluft zwischen Planungsziel und Betriebsalltag. Am Gebäudetechnikkongress, den die grossen Planerverbände diesen Oktober in Luzern erstmals organisieren, wird der Gap ausführlich besprochen. Dabei ist es unabdingbar, sich damit auseinanderzusetzen, wie Ziel und Realiät in der interdisziplinären Gebäudeplanung einander möglichst nahe zu bringen sind. Über das Ergebnis werden wir in TEC21 48/2017 berichten.

Paul Knüsel

AKTUELL
07 WETTBEWERBE
Eine fragwürdige Lösung

15 PANORAMA
Wie können Planer von BIM profitieren? | Bözbergtunnel in 3-D | Für eine leisere Welt

24 VITRINE
Werkzeuge und Know-how für BIM und Gebäudetechnik | Modernes Bad

31 SIA
Zersiedlung wirkungsvoll stoppen | Abschied vom Restflächendenken | Zu Gast an den Grenchner Wohntagen | Die «Kontouren» der Siedlungen

37 VERANSTALTUNGEN

THEMA
38 WAS MÜSSEN HÄUSER ALLES KÖNNEN?

38 IN DER PLANUNG ZU HOCH GEGRIFFEN
Paul Knüsel
Die Forschung versucht den Performance Gap zu quantifizieren.

42 DER BETRIEB LÄUFT BESSER ALS ERWARTET
Urs Vogel
2000-Watt-Areale müssen eine Prüfung des Nutzungszustands bestehen.

45 BRÜCHE ZWISCHEN ENTWURF UND ANWENDUNG
Paul Knüsel
Was kann die Baubranche von der Agilität in der IT-Entwicklung lernen?

teilen auf

Weiterführende Links:
Verlags-AG der akademischen technischen Vereine

Tools: