Publikation

Mario Botta - Sakrale Räume
Mario Botta - Sakrale Räume
Herausgeber:in: Adolph Stiller
ISBN: 978-3-99014-189-2
Sprache: Deutsch
Publikationsdatum: 2019
Umfang: 216 S., zahlr. Farb- und SW-Abb.
Format: Softcover, 20.5 x 21.5 cm

Raum der Stille. Sakrale Architektur von Mario Botta

26. März 2019 - Martina Pfeifer Steiner
„Die Themen des „Sakralen“ – Stille, Meditation und Gebet – zeigen, obwohl sie in starkem Widerspruch zum Alltagsleben stehen, mit viel mehr Nachdruck als andere „profane“ Themen die ursprünglichen Aspekte, die der architektonischen Arbeit ihre Daseinsberechtigung geben. Ich denke: an das Licht und an den Schatten, an die Schwere und an die Leichtigkeit, an die Mauer und an die Transparenz, an den Weg und an die Schwelle, an das Endliche und an das Unendliche, an die Kraft des gebauten Werkes und daran, dass es ein aktiver Teil eines Lebensraums ist, mit dem die Bewohner täglich in Kontakt sind.“ Damit ist doch schon alles gesagt. Mario Botta (geb. 1943) hatte in den letzten fünfzig Jahren mannigfaltige Gelegenheit, dieses Postulat in signifikanter Formensprache und materiell aufzustellen.

Zum ersten Mal wird im deutschsprachigen Raum die umfassende Ausstellung mit 22 ausgewählten Sakralbauten Bottas vom Wiener Städtischen Versicherungsverein gezeigt. „Architektur im Ringturm“ gibt es seit über zwanzig Jahren. Der von Erich Boltenstern geplante Ringturm wurde 1955 als Zentrale der Vienna Insurance Group eröffnet. Von Boris Podrecca in ein modernes Veranstaltungszentrum umgebaut, finden in der ehemaligen Kassenhalle regelmäßig Ausstellungen statt. Kurator ist der Architekt Adolph Stiller. Kaum zu glauben, in wie kurzer Zeit er die dazu gehörende Publikation zustande bringt, immer ein kleines Wunder!

Bei „Architektur im Ringturm 54“ ist man mittlerweile angelangt, erschienen beim Müry Salzmann Verlag, im wiedererkennbaren Format, diesmal Kupfer schimmernd, immer in höchster Qualität, immer in großer Stringenz und Klarheit, immer in engem Zusammenhang mit der Ausstellung. Und das birgt eine willkommene Bereicherung, denn die Ausstellungen im Ringturm sind so dicht, dass man unbedingt nachlesen, nachschauen will, abgesehen von der nachhaltigen Wirkung eines Buches oder gar der vollständigen Sammlung dieser Reihe.

Zwischen den Realisierungen der vorgestellten sakralen Bauten liegen Jahrzehnte: Angefangen mit der Klosterkapelle Biogorio im Tessin aus dem Jahr 1966 bis zu den kürzlich fertiggestellten Werken wie die Kapelle des Heiligen Franziskus in Lugano oder die Moschee in Yinchuan, China. Neben der Abhandlung „Vom Sakralen zur Architektur“ von Mario Botta sind weitere lesenswerte Essays zu finden mit Titeln wie „Die göttliche Proportion“, „Von Architektur und anderen Rätseln“, „Das Heilige als Freund“ und „Die gebaute Stille“. Die Darstellung der 22 Sakralbauten folgt jener der Ausstellung. Prägnante Beschreibungen, Skizzen, Fotos, welche die Form und Einbettung in die Umgebung wiedergeben, ebenso die Innenräume. In der Ausstellung stehen selbstverständlich die imposanten Modelle aus massivem Holz, die obendrein die Bilderstrecken im Buch vervollständigen.

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