Publikation
Bauhaus Imaginista
Die globale Rezeption bis heute
ISBN: 978-3-85881-623-8
Sprache: Deutsch
Publikationsdatum: 2019
Umfang: 312 Seiten, 193 farbige und 13 sw Abbildungen
Format: gebunden, 24 x 30.5 cm
bauhaus imaginista – Das Buch zur Ausstellung
21. April 2019 - Martina Pfeifer Steiner
Großformat, Rot, Gelb, Weiß, die Buchstaben des Titels eingeprägt und assoziationsreich: „bauhaus imaginista Die globale Rezeption bis heute“ – man nimmt das Buch zur Hand und will sich darauf einlassen. Auch grafisch wird die Neugierde an keiner Stelle eingebremst: klare Gliederung, genug Weißraum, gut zu lesen, seitenfüllende Illustrationen, die Erläuterungen dazu immer naheliegend.
Und das funktioniert sehr gut als Buch, auch wenn es als nachhaltiger Katalog zum internationalen Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt „bauhaus imaginista“ entstanden ist. Zum 100-jährigen Gründungsjubiläum erforscht dieses Projekt die globalen Verflechtungen im Kontext der geopolitischen Veränderungen des 20. Jahrhunderts. Es ist ein Versuch, auf vielfältige Weise nachzuverfolgen, wie die gestalterischen Ideen und ganzheitlichen Kunstkonzepte des Bauhauses das alltägliche Leben innerhalb Deutschlands beeinflussten und die Ansätze, die es mit anderen Protagonisten in Europa, Asien, Nord- und Südamerika teilte.
Ausgangspunkt für vier Kapitel sind Objekte, die ideelle wie materielle Hinterlassenschaften des Bauhauses und die Themen der Gegenwart tangieren. Kapitel 1 „Corresponding With“ beginnt mit dem Bauhaus-Manifest, das Walter Gropius 1919 anlässlich der Gründung der Schule verfasste. Veröffentlicht neben dem expressionistischen Holzschnitt einer Kathedrale von Lyonel Feininger, fordert es Künstler aller Sparten auf, Handwerker für den Bau der Zukunft zu werden. „D a s E n d z i e l a l l e r b i l d n e r i s c h e n T ä t i g k e i t i s t d e r B a u ! Ihn zu schmücken war einst die vornehmste Aufgabe der bildenden Künste, sie waren unablösliche Bestandteile der großen Bestandteile der großen Baukunst. Heute stehen sie in selbstgenügsamer Eigenheit, aus der sie erst wieder erlöst werden können durch bewußtes Mit- und Ineinanderwirken aller Werkleute untereinander.“ Dieses Manifest wird in Beziehung gesetzt mit den Ansätzen der parallel entstandenen Kunst- und Designhochschulen in Asien, die sich ebenfalls mit der Gestaltung des Zusammenlebens beschäftigten.
„Learning From“ geht von einer kleinen Tuschezeichnung aus, in der Paul Klee geometrische Muster eines maghrebinischen Teppichs aufgreift und weiterentwickelt. Lernprozesse, Aneignungen und die aus ihnen resultierenden Synthesen von Objekten vormodernen Kunsthandwerks bis hin zu modernem Design werden in diesem zweiten Kapitel untersucht.
Kapitel 3 ‚Moving Away’ beginnt mit Marcel Breuers Collage „ein bauhaus-film (1926)“, der die Designgeschichte in eine unbekannte Zukunft fortschreibt. Diese Collage wurde in den Ausklappseiten der ersten von Gropius herausgegebenen Ausgabe der „bauhaus. zeitschrift für gestaltung“ 1926 veröffentlicht und persifliert quasi eine Zeitschriftenanzeige. Die filmische Collage, die eine Reihe seiner zwischen 1921 und 1925 entworfenen Stühle zeigt, wird zum Ausgangspunkt der Befragung einer modernen Haltung, die Design als Mittel zur Verbesserung des Alltags begreift.
Am Ende „Still Undead“: 1922 entwickelte der Bauhaus-Student Kurt Schwerdtfeger einen experimentellen Licht- und Schattenapparat für ein Bauhausfest. Das reflektorische Lichtspiel, das mit dieser neuartigen Apparatur und einer Gruppe von Performern erzeugt werden konnte, wurde von einem eigens arrangierten Sound begleitet, und in der Wohnung von Wassily Kadinsky uraufgeführt. Die Sinneswahrnehmungen des modernen Menschen sollten damit auf neue Weise stimuliert werden. Diese am Bauhaus entwickelten Konzepte neuer partizipativer Medienumgebungen fanden ihren Platz in der Lehre und Forschung in den Vereinigten Staaten.
„... Wollen, erdenken, erschaffen wir gemeinsam den neuen Bau der Zukunft, der alles in einer Gestalt sein wird: Architektur und Plastik und Malerei, der aus Millionen Händen der Handwerker einst gen Himmel steigen wird als kristallenes Sinnbild eines neuen kommenden Glaubens.“ So steht es im Bauhaus-Manifest 1919 von Walter Gropius. Lassen wir uns inspirieren!
Und das funktioniert sehr gut als Buch, auch wenn es als nachhaltiger Katalog zum internationalen Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt „bauhaus imaginista“ entstanden ist. Zum 100-jährigen Gründungsjubiläum erforscht dieses Projekt die globalen Verflechtungen im Kontext der geopolitischen Veränderungen des 20. Jahrhunderts. Es ist ein Versuch, auf vielfältige Weise nachzuverfolgen, wie die gestalterischen Ideen und ganzheitlichen Kunstkonzepte des Bauhauses das alltägliche Leben innerhalb Deutschlands beeinflussten und die Ansätze, die es mit anderen Protagonisten in Europa, Asien, Nord- und Südamerika teilte.
Ausgangspunkt für vier Kapitel sind Objekte, die ideelle wie materielle Hinterlassenschaften des Bauhauses und die Themen der Gegenwart tangieren. Kapitel 1 „Corresponding With“ beginnt mit dem Bauhaus-Manifest, das Walter Gropius 1919 anlässlich der Gründung der Schule verfasste. Veröffentlicht neben dem expressionistischen Holzschnitt einer Kathedrale von Lyonel Feininger, fordert es Künstler aller Sparten auf, Handwerker für den Bau der Zukunft zu werden. „D a s E n d z i e l a l l e r b i l d n e r i s c h e n T ä t i g k e i t i s t d e r B a u ! Ihn zu schmücken war einst die vornehmste Aufgabe der bildenden Künste, sie waren unablösliche Bestandteile der großen Bestandteile der großen Baukunst. Heute stehen sie in selbstgenügsamer Eigenheit, aus der sie erst wieder erlöst werden können durch bewußtes Mit- und Ineinanderwirken aller Werkleute untereinander.“ Dieses Manifest wird in Beziehung gesetzt mit den Ansätzen der parallel entstandenen Kunst- und Designhochschulen in Asien, die sich ebenfalls mit der Gestaltung des Zusammenlebens beschäftigten.
„Learning From“ geht von einer kleinen Tuschezeichnung aus, in der Paul Klee geometrische Muster eines maghrebinischen Teppichs aufgreift und weiterentwickelt. Lernprozesse, Aneignungen und die aus ihnen resultierenden Synthesen von Objekten vormodernen Kunsthandwerks bis hin zu modernem Design werden in diesem zweiten Kapitel untersucht.
Kapitel 3 ‚Moving Away’ beginnt mit Marcel Breuers Collage „ein bauhaus-film (1926)“, der die Designgeschichte in eine unbekannte Zukunft fortschreibt. Diese Collage wurde in den Ausklappseiten der ersten von Gropius herausgegebenen Ausgabe der „bauhaus. zeitschrift für gestaltung“ 1926 veröffentlicht und persifliert quasi eine Zeitschriftenanzeige. Die filmische Collage, die eine Reihe seiner zwischen 1921 und 1925 entworfenen Stühle zeigt, wird zum Ausgangspunkt der Befragung einer modernen Haltung, die Design als Mittel zur Verbesserung des Alltags begreift.
Am Ende „Still Undead“: 1922 entwickelte der Bauhaus-Student Kurt Schwerdtfeger einen experimentellen Licht- und Schattenapparat für ein Bauhausfest. Das reflektorische Lichtspiel, das mit dieser neuartigen Apparatur und einer Gruppe von Performern erzeugt werden konnte, wurde von einem eigens arrangierten Sound begleitet, und in der Wohnung von Wassily Kadinsky uraufgeführt. Die Sinneswahrnehmungen des modernen Menschen sollten damit auf neue Weise stimuliert werden. Diese am Bauhaus entwickelten Konzepte neuer partizipativer Medienumgebungen fanden ihren Platz in der Lehre und Forschung in den Vereinigten Staaten.
„... Wollen, erdenken, erschaffen wir gemeinsam den neuen Bau der Zukunft, der alles in einer Gestalt sein wird: Architektur und Plastik und Malerei, der aus Millionen Händen der Handwerker einst gen Himmel steigen wird als kristallenes Sinnbild eines neuen kommenden Glaubens.“ So steht es im Bauhaus-Manifest 1919 von Walter Gropius. Lassen wir uns inspirieren!
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