Bauwerk

Wohnanlage Kindberg 1 und 2
Hohensinn Architektur - Kindberg (A) - 2001
Wohnanlage Kindberg 1 und 2, Foto: Paul Ott
Wohnanlage Kindberg 1 und 2, Foto: Paul Ott
20. November 2007 - HDA
Inmitten eines gut funktionierenden Siedlungsgebietes aus den 1960er und 1970er Jahren befinden sich die Wohnbauten „Kindberg 1“ und „Kindberg 2“. Ihre städtebauliche Konzeption knüpft an die vorgefundene Bebauungsstruktur an, greift die vorhandenen positiven Wohnbauqualitäten auf und rundet sie ab.
Der erste Bauabschnitt wurde dreigeschossig in Holzleichtbauweise aus vorgefertigten Tafelelementen errichtet und anschließend verputzt. Damit wird einerseits eine Verbindung zu Kubatur und Formensprache der bestehenden Siedlungshäuser hergestellt, andererseits kommen die bautechnischen und -physikalischen Vorteile der Holzbauweise – kurze Bauzeit und günstige Energiebilanz – zum Tragen. Die Strenge der klaren, massiv erscheinenden Baukörper wird durch Fensterbänder, bzw. bündig in die Fassade eingeschnittene Loggien relativiert. Letztere sind verglast und beheizbar und können daher auch im Winter als vollwertige Wohnräume genutzt werden. Für ausreichende Beschattung sorgen vorgesetzte Lamellen an der Fassade und innen liegende Jalousien.
Atmosphärisch sehr speziell gelöst ist die Eingangssituation: Eine verglaste und innen ganz in Holz gehaltene Halle ist zugleich Zugangsbereich, Kinderspielplatz und allgemeine Aufenthaltszone. Sie ist von beiden Seiten begehbar und verleiht dem Gebäude trotz der sehr kompakten Grundrisse für die als Dreispänner angelegten Geschosswohnungen, eine offene, einladende Großzügigkeit.

Der Bauabschnitt „Kindberg 2“ umfasst ebenfalls zwei Gebäude. Wie in einer Enklave zwischen den Putzoberflächen der übrigen Häuser unterscheiden sie sich auf den ersten Blick durch die Lärchenholzschalung der beiden oberen Geschosse, die auf einem Sockel mit Eternit-Verkleidung sitzen. Dieser schützt gemeinsam mit dem ausladenden, flach geneigten Satteldach die Holzoberflächen der Fassaden und bildet zusammen mit Mauern, welche die Zonen des Außenraums gliedern eine optische, massive Einheit. Verbindendes Element von Sockel- und Obergeschossen sind die ebenfalls mit Eternittafeln verkleideten Stiegenhäuser, die, seitlich verglast, vor den Fassaden stehen. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

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