Details
- Adresse
- Kirchdorf 371, 6874 Bizau, Österreich
- Architektur
- bernardo bader architekten
- Mitarbeit Architektur bernardo bader architekten
- DI Sven Matt
- Bauherrschaft
- Gemeinde Bizau
- Tragwerksplanung
- merz kley partner (Konrad Merz, Gordian Kley)
- örtliche Bauaufsicht
- Jürgen Haller
- Fotografie
- Adolf Bereuter
- Weitere Konsulent:innen
- Elektro: Ing. Meusburger Willi, Bezau
HSL: Planungsteam E-Plus Kaltheier-Krauß OEG, Egg
- Funktion
- Bildung
- Wettbewerb
- 2007 - 2008
- Planung
- 2008
- Ausführung
- 2008 - 2009
- Grundstücksfläche
- 3.703 m²
- Bruttogeschossfläche
- 586 m²
- Nutzfläche
- 720 m²
- Bebaute Fläche
- 313 m²
- Umbauter Raum
- 3.390 m³
- Baukosten
- 1,3 Mio EUR
Nachhaltigkeit
Hoher Raumkomfort und Luftqualität durch fast ausschließliche Verwendung von heimischen Hölzern, und Verwendung einer energieeffizienten Lüftungsanlage bei niedrigen Schallpegeln; Als Dämmstoffe kamen recyclierte Zellulose und Schafwolle zum Einsatz. Auf den Einsatz von PVC wurde verzichtet.
Blower Door Testergebnis: n 50 = 0,33 [1/h]
- Heizwärmebedarf
- 15,0 kWh/m²a (PHPP)
Ausführende Firmen
Zimmermann / OASYS Zimmerei – 6861 Alberschwende
Fenster / Feurstein Herbert Tischlerei – 6874 Bizau
Sanitär / Wäldar Installateur Markus Künzler, 6870 Bezau
Lüftung / Dietrich Luft+Klima Ges.m.b.H., 6923 Lauterach
Elektro / Elektro Willi GesmbH. & Co KG, 6866 Andelsbuch
Dachdecker / Lang Robert – Sutterlüty Norbert - 6874 Bizau
Schindeln / Der Schindeler Albert Hager, 6881 Mellau
Estrich / Vigl & Strolz OG, 6886 Schoppernau
Holzboden / Fröwis Fussbodenprofi, 6870 Bezau
Innenausbau / Zimmerei Huber, 6881 Mellau
Innenverglasungen / Tischlerei Künzler, 6874 Bizau
Innentreppe / Gerhard Berchtold Zimmerei Gmbh
Sonnenschutz / Immler Manfred, 6866 Andelsbuch
Preise und Auszeichnungen
Publikationen
Archtour
Karte
Pläne
Presseschau
Kuschelkasten
In Bizau führt der Bürgermeister höchstpersönlich durch den Kindergarten. Es ist ein Neubau mitten im Dorf, der mit traditionellen Bauelementen der umliegenden Bauernhäuser spielt: Satteldach, Schindeln aus Weißtanne auf Fassade und Dach, großformatige Fensteröffnungen sowie Massivholzrahmen drum herum. Dies sind charakteristische Merkmale des „Wälderhauses“, die der Architekt Bernardo Bader in einen hochmodernen Holzbau integriert hat. Denn hinter der so schmucken Hülle versteckt sich ein Passivhaus: Die Fenster sind dreifach verglast, die Außenwände mit 34 cm Wärmedämmung plus 4 cm Vorsatzschale ausgestattet. Das Haus wurde in einer Zimmerei in Alberschwende vorgefertigt und in kurzer Zeit vor Ort errichtet.
Über eine breite Vorzone betritt man den Kindergarten. Im Erdgeschoss liegen zwei Gruppenräume und eine Spielgruppe, im Obergeschoss ein universal nutzbarer Raum sowie ein Bewegungs- und Mehrzweckraum, den auch die Gemeinde nutzen kann. Bürgermeister Josef Moosbrugger weiß dies zu schätzen. Schließlich habe auch der Raum Auswirkungen darauf, ob eine Veranstaltung gelinge oder nicht, sagt er. Im ganzen Gebäude sind die Wände und Decken aus Weißtanne, beim Boden hat man sich in Bizau für geölte Esche entschieden. Überhaupt findet die Weißtanne hier in der Esche eine Begleiterin aus Hartholz, die einspringt, wenn die Weißtanne an ihre Beanspruchungsgrenzen stößt: Auch für Möbel und die Leibungsverkleidun- gen der Fenster hat man das robustere Material gewählt. Die Fenster wurden vom örtlichen Tischler hergestellt und weisen eine Rahmenstärke von 96 mm sowie zwei Dichtungsebenen auf.
Die Kinder beeindruckt das wenig, Wände aus Holz gibt es zu Hause nicht, dort sind sie meist weiß. Toll aber finden sie die als Sitzbank ausgebildete Fensterbrüstung, von der aus sie das Geschehen im Dorf beobachten und in die Landschaft schauen können. Auch die Leiterin kommt darüber ins Schwärmen: „Es ist, als ob man im Freien sitzt.“ Mit einem Tisch davor wird der „Bilderrahmen“ zum Aufenthaltsbereich in jeder Jahreszeit.
Eine Besonderheit dieses Kindergartens aber ist die Kuschelbox, eine Holzbox, die mitten im Gruppenraum steht. Von der Seite können die Kinder diese erklettern. Im Inneren finden sie Sitz- und Liegefläche und einen Ausguck nach oben, der zugleich den Betreuerinnen Einblick gewährt. Die Box verleiht ihnen das Gefühl von Rückzug und Geborgenheit – wie in einer Höhle. Kein Wunder also, dass hier großer Andrang herrscht und für die Kuschelbox strenge Regeln gelten.
Kindergartenkinder geben uns nur schwer Auskunft darüber, wie sie ihre räumliche Umgebung empfinden. Bis zum Alter von neun Jahren stehen für die kindliche Wahrnehmung soziale Beziehungen im Vordergrund. Erst später nehmen sie die gebaute Umgebung und deren Gestaltung wahr.
Der Kindergarten in Bizau wurde – ebenso wie jene in St. Gerold und Langenegg – im Bewusstsein um die Vorbildfunktion bei der Erhaltung traditioneller Werte und als Multiplikator für moderne Architektur errichtet. Die Hoffnung, den Kindern diese Werte durch die Möglichkeit der eigenen Erfahrung mitzugeben und so ihr Verständnis gegenüber Handwerk und natürlichen Materialien zu prägen, schwingt bei den Bürgermeistern und den Planern mit.
Kuschelkasten
In Bizau führt der Bürgermeister höchstpersönlich durch den Kindergarten. Es ist ein Neubau mitten im Dorf, der mit traditionellen Bauelementen der umliegenden Bauernhäuser spielt: Satteldach, Schindeln aus Weißtanne auf Fassade und Dach, großformatige Fensteröffnungen sowie Massivholzrahmen drum herum. Dies sind charakteristische Merkmale des „Wälderhauses“, die der Architekt Bernardo Bader in einen hochmodernen Holzbau integriert hat. Denn hinter der so schmucken Hülle versteckt sich ein Passivhaus: Die Fenster sind dreifach verglast, die Außenwände mit 34 cm Wärmedämmung plus 4 cm Vorsatzschale ausgestattet. Das Haus wurde in einer Zimmerei in Alberschwende vorgefertigt und in kurzer Zeit vor Ort errichtet.
Über eine breite Vorzone betritt man den Kindergarten. Im Erdgeschoss liegen zwei Gruppenräume und eine Spielgruppe, im Obergeschoss ein universal nutzbarer Raum sowie ein Bewegungs- und Mehrzweckraum, den auch die Gemeinde nutzen kann. Bürgermeister Josef Moosbrugger weiß dies zu schätzen. Schließlich habe auch der Raum Auswirkungen darauf, ob eine Veranstaltung gelinge oder nicht, sagt er. Im ganzen Gebäude sind die Wände und Decken aus Weißtanne, beim Boden hat man sich in Bizau für geölte Esche entschieden. Überhaupt findet die Weißtanne hier in der Esche eine Begleiterin aus Hartholz, die einspringt, wenn die Weißtanne an ihre Beanspruchungsgrenzen stößt: Auch für Möbel und die Leibungsverkleidun- gen der Fenster hat man das robustere Material gewählt. Die Fenster wurden vom örtlichen Tischler hergestellt und weisen eine Rahmenstärke von 96 mm sowie zwei Dichtungsebenen auf.
Die Kinder beeindruckt das wenig, Wände aus Holz gibt es zu Hause nicht, dort sind sie meist weiß. Toll aber finden sie die als Sitzbank ausgebildete Fensterbrüstung, von der aus sie das Geschehen im Dorf beobachten und in die Landschaft schauen können. Auch die Leiterin kommt darüber ins Schwärmen: „Es ist, als ob man im Freien sitzt.“ Mit einem Tisch davor wird der „Bilderrahmen“ zum Aufenthaltsbereich in jeder Jahreszeit.
Eine Besonderheit dieses Kindergartens aber ist die Kuschelbox, eine Holzbox, die mitten im Gruppenraum steht. Von der Seite können die Kinder diese erklettern. Im Inneren finden sie Sitz- und Liegefläche und einen Ausguck nach oben, der zugleich den Betreuerinnen Einblick gewährt. Die Box verleiht ihnen das Gefühl von Rückzug und Geborgenheit – wie in einer Höhle. Kein Wunder also, dass hier großer Andrang herrscht und für die Kuschelbox strenge Regeln gelten.
Kindergartenkinder geben uns nur schwer Auskunft darüber, wie sie ihre räumliche Umgebung empfinden. Bis zum Alter von neun Jahren stehen für die kindliche Wahrnehmung soziale Beziehungen im Vordergrund. Erst später nehmen sie die gebaute Umgebung und deren Gestaltung wahr.
Der Kindergarten in Bizau wurde – ebenso wie jene in St. Gerold und Langenegg – im Bewusstsein um die Vorbildfunktion bei der Erhaltung traditioneller Werte und als Multiplikator für moderne Architektur errichtet. Die Hoffnung, den Kindern diese Werte durch die Möglichkeit der eigenen Erfahrung mitzugeben und so ihr Verständnis gegenüber Handwerk und natürlichen Materialien zu prägen, schwingt bei den Bürgermeistern und den Planern mit.