Bauwerk

Gaislachkoglbahn
obermoser arch-omo - Sölden (A) - 2010
Gaislachkoglbahn, Foto: Markus Bstieler

Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen 2012

18. Oktober 2012 - aut. architektur und tirol
Im Kontrast zur touristischen Aufgeregtheit und den Pseudoidentitäten der vorhandenen Baumassen im Tal, befassen sich die Bergbahnen Sölden bei der Gaislachkoglbahn wieder grundsätzlich mit der Bauaufgabe und den konstituierenden Elementen der architektonischen Gestaltung und übernehmen so eine zukunftsfähige Verantwortung. Jede der drei Stationen – Tal-, Mittel- und Bergstation – ist aus annähernd gleichen Materialien gebaut, weist jedoch jeweils eine, zwischen Beförderungsmaschine und Wahrnehmungsinstrument angesiedelte, unterschiedliche räumliche Ausprägung auf.

Der Kokoon der Bergstation, eine räumliche Konstruktion aus Stahlspanten und transparenter Folie, ist gleichzeitig Maschine und Hülle, Form und Haut. Die weiche Folie gibt dem Winddruck begrenzt nach – Geräusche werden fast ungehindert durchgelassen – die Stahlstruktur vermittelt Halt. Große horizontale und vertikale Seilräder, welche die Lasten bewegen, ruhen auf einer an der Bergkante leicht hochgezogenen und vom Untergrund sich abhebende Betonplatte. Diese liegt wiederum auf Fundamenten auf, die hydraulisch bewegt werden und damit auf Geländeveränderungen im Permafrost reagieren können. Die großen Seilräder nimmt jeder Gondelbenützer unmittelbar wahr, die dahinter liegende Technik kann er bei den angebotenen Touren durch das Getriebe erkunden.

Die Unmittelbarkeit der „Kräfte“ und „Bewegungen“ und die Unmittelbarkeit der Berglandschaft und der Witterung, wie sie die Gaislachkoglbahn bietet, entspringt einer gestalterischen Direktheit im Umgang mit der Aufgabe, die wünschen lässt,
es würde mehr dieser Direktheiten geben. (Jurytext: Maria Flöckner, Auszeichnungen des Landes Tirol für Neues Bauen 2012 )

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

Akteure

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Bauherrschaft
Ötztaler Gletscherbahn GmbH & CoKG

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