Bauwerk
Wohnanlage Probstenhofweg
reitter_architekten, riccione architekten - Innsbruck (A) - 2012
Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen 2012
18. Oktober 2012 - aut. architektur und tirol
Es ist ein spezifischer Ort, topographisch und morphologisch. Eine hohe, den Steilhang abstützende Mauer, teilweise terrassiertes Gelände, der Hof eines Priesterseminars, alte Bäume, über der Straße ein kleiner Friedhof – das räumliche Gefüge verändert sich durch die Bebauung, bleibt aber spezifisch. Die prägende Stützmauer hinterläuft die drei Baumassen, die leicht angeschnittenen Volumen halten die Durchblicke frei. Die neu errichteten kräftigen Baukörper unterläuft man quasi „im Vorbeigehen“. Was entsteht, ist eine unprätentiöse Verwebung der Raumsituationen des ursprünglichen Ortes mit neuen Qualitäten durch großzügige Aufenthalts- und Bewegungsräume. Bewusst bemessene Zwischenräume, durch die umgebenden Raumbegrenzungen definierte Bildausschnitte, neu gepflanzte Bäume, die einmal eine zentrale Bedeutung bekommen werden, die spürbare Mächtigkeit der vom Boden abgehobenen Körper, das Eindringen in die Baumasse von unten, den Wohnungen zugeordnete, mit kleinen Zimmern im Freien vergleichbare Loggien, der Wechsel zwischen räumlicher Dichte und weiten Blicken durch die präzis gesetzten Baukörper, all das schafft für den Ort und für die hier Wohnenden einen außergewöhnlichen Mehrwert. Dies vor allem auch deshalb, weil in der Gestaltung sowohl auf private, wie auch halböffentliche und öffentliche Raumsequenzen samt ihren Schwellen ein ihrer Bedeutung angemessenes Augenmerk geschenkt wurde. (Jurytext: Maria Flöckner, Auszeichnungen des Landes Tirol für Neues Bauen 2012)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
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Akteure
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Tragwerksplanung