Bauwerk

Paracelsus Bad & Kurhaus
Berger Parkkinen + Architekten - Salzburg (A) - 2019
Paracelsus Bad & Kurhaus, Foto: Christian Richters

Architekturpreis Land Salzburg 2020

23. September 2020 - newroom
Mitten in der Stadt, umgeben von gründerzeitlichen Blockstrukturen, offener Bebauung sowie dem historisch bedeutsamen und von Tourist:innen wie Einheimischen viel frequentierten Mirabellgarten, wurde der Neubau des Bades und Kurhauses „Paracelsus“ errichtet. Dieses wirkt als städtebauliches Gelenk und orientiert sich hin zu einem großzügigen Park. Die Bezüge zum baulichen und landschaftlichen Bestand, zu Kultur- und Naturraum sind augenscheinlich. Besonders im dritten Geschoß mit seiner imposanten Schwimmhalle und den Außenterrassen bilden die Blicke in die Berglandschaft und in die Stadtlandschaft ein Zentrum der Wirkkraft dieses Gebäudes.

Der Bau beherbergt auch eine Kuranstalt, und so garantiert er Privatheit dort, wo sie besonders geschätzt wird. Die Räume für die Kurzanwendungen sind in einem Sockel untergebracht, auf den eine offene Panoramaebene gesetzt wurde. Was vor ungewollten Einblicken schützen soll, erweist sich gestalterisch als anspruchsvolle Fassade, die, einem Lamellenkleid aus Keramik gleich, das Gebäude scheinbar in leichtes Wogen versetzt. Eine Badeanstalt mitten in der Stadt verfolgt auch sozial- und gesundheitspolitische Anliegen. Die Bedeutung von Gesundheit und Freude an Bewegung rückt im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinn, ausgedrückt durch Architektur, in den Mittelpunkt.

Das Paracelsus Bad & Kurhaus nimmt den Stadtraum jedoch nicht nur konzeptionell auf, es strahlt in denselben unmittelbar aus – als kulturelle Setzung, aber auch durch seine Präsenz, die in Selbstbewusstsein und Anspruch dem Umfeld um nichts nachsteht – und erreicht damit sehr viele Menschen direkt und intuitiv. Die städtebauliche Setzung, der Umgang mit Stadtraum und Freiraum, die architektonische Sprache, der große Gestus, der bis ins kleinste Detail durchgehalten wird, die Genauigkeit der eingesetzten Effekte und die Hochwertigkeit der Materialien und ihre Verarbeitung – all das korrespondiert mit dem übergeordneten Anliegen, einen öffentlich zugänglichen Ort für Gesundheit und Gesundwerden, für Wohlbefinden und Bewegung, für Körper und Geist zu schaffen. (Jurytext Architekturpreis Land Salzburg 2020, Verena Konrad)

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