Veranstaltung

Architekturtage 2008
Veranstaltung
16. Mai 2008 bis 17. Mai 2008


Veranstalter:in: Verein Architekturtage, Architekturstiftung Österreich, Bundeskammer der Architekten und Ingenieurskonsulenten

Neue Räume in der erdrückenden Präsenz der Natur

Die Gruppe „colombosnext“ erweckt den Inn mit einer Plattform zu gesellschaftlichem Leben

8. Mai 2008 - Verena Langegger
Innsbruck - „Das Besondere für uns Architekten ist die erdrückende Präsenz des Naturraumes“, beschreibt Thomas Moser, der Vorsitzende der Architektenkammer, Planen und Bauen in Tirol. Bis vor zwanzig Jahren war im ganzen Land das „gesichtslose Baumeisterhaus“ stilgebend. Mittlerweile prägt Architektur auch den ländlichen Raum. Die Lebensmittelkette MPreis hat mit ihren markanten Märkten den Anstoß gegeben.

Die stilsicheren Supermärkte beleben die Architektenszene und wurden oftmals mit Preisen bedacht. Den Architekturpreis 2006 gewann etwa der Bau in Wenns von Rainer Köberl und Astrid Tschapeller. Einen Anerkennungspreis erhielt die MPreis-Filiale in Zirl von Dominique Perrault. „Der Normalbürger in den Tälern gewöhnt sich damit an Architektur“, freut sich Architekt Moser.

Die Zeit des „typischen Tirolerhauses“ ist also vorbei. Der sinnvolle Stilbruch vereint die klimatischen Eigenheiten des schroffen Landes mit dem Wohnen. Eine perfekte Lösung ist für Moser das Doppelhaus der Architekten Noldin&Noldin in Vill mit einem Atrium als idealem Schutz vor dem Bergwind. Perfekt an die Bedingungen des Landes angepasst sind auch die Bauernhäuser. Eine Nachnutzung der bäuerlichen Strukturen sei aber leider selten.

Platzmangel im ganzen Land

Mit dem Platz- und Raummangel in Tirol gilt die sogenannte verdichtete Bauweise als Herausforderung. „Ziel muss es auch in einem verdichteten Bau sein, nackt auf der Terrasse liegen zu können“, lacht Moser, dann sei der Bau gelungen. Ein großes Problem ist das Zerfallen der Siedlungsgruppen, das Entstehen von Schlafdörfern mit dem gleichzeitigen Bestreben jeder Gemeinde, ihren eigenen Gewerbepark zu haben - eine enorme Herausforderung an die Raumplaner, denn meist entstehen diese Hallen in bester Wohnlage.

Eine Abhilfe zum Tiroler Platzmangel entsteht in Innsbruck, direkt am Fluss. Der eher beziehungslos durch die Stadt fließende Inn wird durch ein Projekt der Architektengruppe colombosnext in die Stadt einbezogen. Unter dem Titel „Ich will an den Inn“ gestalten Architekturstudenten ein temporäres Holzbauwerk gegenüber der Altstadt. Auf einem rund 200 Quadratmeter großen Zwickel des Walther-Parks entsteht eine Mischung aus Plattform und Arche als möglicher Treffpunkt. Die Bühne bleibt bis September bestehen.

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Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard

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