Award

Vorarlberger Holzbaupreis 2019
Holzbaupreis - vorarlberger holzbau_kunst - Ludesch (A)
Vorarlberger Holzbaupreis 2019 © Matthias Rhomberg
Jury: Milena Karanesheva, Markus Klaura, Chris Precht, Reinhard Wiederkehr
Preisverleihung: 5. Juli 2019

2017 haben die Juroren Roland Gnaiger, Marlene Gujan und Tom Lechner für Außenstehende in ihrem Fazit ein Bild gezeichnet, als gäbe es in Vorarlberg ausschließlich Holzbauten von unüberbietbarer handwerklicher und gestalterischer Qualität und stellten auch gleich mahnend die Frage, ob dieser Höhepunkt, an dem die Meisterschaft die Grenze zur sterilen Perfektion übersieht, wo Stil und Wohnlichkeit verdrängt werden, gleichzeitig der Endpunkt der Entwicklung sei.

Bei der ersten Sichtung der zahlreichen Einreichungen konnte man sich etwas entspannen, das Mittelmaß, vergleichbar zu Restösterreich hinter dem Arlberg, war zahlreich vertreten. An der Fülle von Einfamilienhäusern zeigte sich ein guter Querschnitt vergleichbarer Objekte, von der Banalität bis zum Eigenheim, das bei höchster Gestaltungskreativität, gepaart mit meisterhaften Ausführungen, in vollen Zügen Stil und Wohnlichkeit vermittelt.

Das Einfamilienhaus wird aber keinen Beitrag zur Lösung übergeordneter Fragestellungen, wie zum Beispiel des „leistbaren Wohnens“, bringen. Da stellt sich die Frage, wie ein so hoch entwickeltes Land nur wenig kreative Beispiele im Bereich der Mehrfamilienhauslösungen vorzuweisen hat. Das Vorarlberger Potenzial in diesem Bereich zeigt sich eher im Export. Die Vielfalt des Holzbaues ist nach wie vor beeindruckend und bringt in allen Anwendungsbereichen Spitzenleistungen hervor, die Vorarlberg an der Spitze der europäischen Holzbaukunst verweilen lässt.