Award

Neues Bauen in den Alpen 2006
Architekturpreis - Sexten Kultur - Bozen (I)
Veranstalter: Sexten Kultur
Preisverleihung: 22. September 2006

Am Wochenende vom 03.03.06 – 05.03.06 fand in Zürich die dritte Jurysitzung von “Neues Bauen in den Alpen _ Architekturpreis 2006“ statt. Die Jury, bestehend aus Prof. Friedrich Achleitner (Wien), Prof. Sebastiano Brandolini (Mailand), Prof. Manfred Kovatsch (München), Prof. Bruno Reichlin (Genf) und Landschaftsarchitekt Günther Vogt (Zürich) bestimmte auf dieser letzten Sitzung die Preisträger des diesjährigen Architekturpreises. Zur Begutachtung standen insgesamt 419 Projekte an. Davon wurden 134 vor Ort besichtigt. Ausgezeichnet werden letztlich 31 Bauwerke. Den Ersten Preis erhalten die Architekten von zwei Projekten zu gleichen Teilen: Gion A. Caminada aus Vrin (CH) für sein Mädcheninternat Kloster Disentis (CH) sowie Rainer Köberl und Astrid Tschapeller aus Innsbruck (A) für den Supermarkt MPREIS in Wenns (A).

Weitere 29 Bauwerke erhalten eine Auszeichnung:
Aebi + Vincent; Bern _ Berghaus Niesen, Mülenen (CH)
Angonese Boday Köberl; Kaltern/ Innsbruck _ Weingut Manincor, Kaltern (I)
Bieler, Walter; Bonaduz _ Laaderbrücke, Nesslau (CH)
Castelletti, Marco; Erba _ Stabilimento balneare sul Lago del Segrino, Eupilio (I)
Clavuot, Conradin; Chur _ Haus Wieland-Held, Felsberg (CH)
Clerici Balzarotti Architetti; Milano _ Due Baite Walser, Alagna Valesia (I)
Conzett, Bronzini, Gartmann; Chur _ Pùnt da Suransuns Viamala (CH)
Conzett, Bronzini, Gartmann; Chur _ Traversinersteg 2 Viamala (CH)
Cukrowicz Nachbaur Architekten; Bregenz _ Haus für einen Zimmermann, Hittisau (A)
Delueg, Siegfried; Brixen _ Fernheizwerk Sexten (I)
Fügenschuh Hrdlovics Architekten, Zirl; MPREIS Wildschönau (A)
Geninasca & Delefortrie, Neuchâtel, Passerelle sur l'Areuse, Canton Neuchâtel (CH)
Gutmorgeth, Erich, Innsbruck; Kindergarten und Gemeindezentrum Inzing (A)
Henke & Schreieck, Wien; Parkhotel Hall in Tirol (A)
Kaufmann, Hermann, Schwarzach; Biomasseheizwerk Lech (A)
Loeliger Strub Architektur GmbH, Zürich; Hofstatt zur Stiege in Bürglen (CH)
Luger & Maul, Wels; Badehaus am Attersee (A)
Marte.Marte, Weiler; Frödischbrücke Zwischenwasser (A)
Olgiati, Valerio, Chur; Das Gelbe Haus, Flims (CH)
Pedrozzi, Martino, Lugano; Restauro cascina, Restauro rovina di cascina, Valle di Blenio (CH)
Perrault, Dominique, Paris; MPREIS Zirl (A)
Riepl und Riepl Architekten, Linz; Hösshalle, Hinterstoder (A)
Romegialli, Gianmatteo e Roberto, Morbegno; Casa alpina delle guide, Comune di Valmasino (I)
Schnizer, Thomas, Wien; Betriebsanlage und Straßenbauamt Klagenfurt (A)
Seelos, Helmut, Innsbruck; MPREIS Tannheim (A)
Signorell, Gioni, Chur; Ortsgestaltung Domat Ems (CH)
Tognola, Giorgio e Michele, Losone; Casa Nembrini-Bertogliati, Gudo (CH)
Wissounig, Dietger, Graz; Altenwohn- und Pflegeheim, Steinfeld (A)
Zumthor, Peter, Haldenstein; Haus Luzi, Jenaz (CH)

Darüber hinaus wurden zwei Sonderpreise vergeben:
Der Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhält Architekt Othmar Barth aus Brixen.
Die MPREIS Warenvertriebs GmbH Völs erhält einen Sonderpreis für Bauherren.
Sie wird ausgezeichnet für ihr Engagement für hochwertige Architektur bei der Errichtung von Handelsund Gewerbebauten.

Der von der Initiative SEXTEN KULTUR vor 14 Jahren ins Leben gerufene Preis für beispielhafte Architektur in den Alpen war im Juni letzten Jahres erneut ausgelobt worden. Nach 1992, 1995 und 1999 wird er heuer zum vierten Mal verliehen. In der diesjährigen Auflage erfolgt die Vergabe des Preises in Zusammenarbeit mit Kärntens Haus der Architektur 'Napoleonstadel' in Klagenfurt.

Die Resonanz auf die Aufforderung zur Teilnahme war mit insgesamt 419 vorliegenden Projekten selbst für die Initiatoren überraschend stark. Teilnahmeberechtigt waren Arbeiten, die sich im Alpenraum befinden und nach dem 01.01.1998 fertig gestellt wurden.

Die hohe Anzahl an zugesandten Projekten zeugt von wachsendem Engagement und höherer Sensibilität von Seiten der Architekten und Bauherren, was zu einer größeren Zahl an Bauwerken moderner Architektur im Alpenraum geführt hat. Ebenso ist sie Indikator für den zunehmenden bewussten Umgang mit dem Kontext des Bauens in den Bergen, zu welchem die Sextner Initiative einen wichtigen Beitrag geleistet hat.

Beworben haben sich Architekten aus neun Ländern mit Projekten aus Italien (59), Deutschland (16), Liechtenstein (8), Frankreich (2) und Slowenien (1). Die meisten eingereichten Arbeiten stammen jedoch aus Österreich (208) und der Schweiz (125). Südtirol ist mit 41 der 59 italienischen Projekte wesentlich stärker vertreten als noch vor sieben Jahren.

Eingereicht wurden Bauwerke der unterschiedlichsten Sparten. Angefangen bei Ein- und Mehrfamilienhäusern, über Hotels, Schulen, Museen, Märkten und Feuerwehren bis hin zu Ortsgestaltungen und ingenieurtechnischen Objekten wie Brücken und Seilbahnen.

Nach einer ersten Vorauswahl, die im Landserhaus der Gemeinde Eppan am 15. und 16. Oktober 2005 stattfand und anhand der eingereichten Unterlagen vorgenommen wurde, ging die fünfköpfige Jury für eine Woche auf Besichtigungsreise durch den Alpenraum, um sich die ersten 59 der 148 in die engere Wahl gekommenen Projekte vor Ort anzuschauen.

Nach weiteren Besichtigungen im Dezember und Januar traf sich die Jury vom 20. bis 22. Januar 2006 zur zweiten Sitzung in Sexten. Hier wurde nach der Auswertung der besichtigten Projekte und intensiver Diskussion der Kreis der Favoriten weiter eingeengt. Des Weiteren wurden einige grundlegende Festlegungen für die Vergabe der Preise getroffen. So wurde beschlossen, die Bauwerke dieses Mal in Kategorien zu unterteilen. Die Kategorien sind Wohnbau, technische Bauwerke und Wirtschaftsbauten, öffentliche und soziale Bauten, Kultur und Tourismus sowie Brücken.

Das finale Treffen der Jury fand vom 03. bis 05. März 2006 in Zürich statt. Auf Grund seiner besonderen Leistungen erhält der Architekt Othmar Barth aus Brixen für sein Lebenswerk einen Ehrenpreis.

Erstmals wird auch das Engagement eines Bauherren für zeitgemäße Architektur in Form eines Sonderpreises gewürdigt. Die MPREIS Warenvertriebs GmbH Völs hat in den letzten Jahren zahlreiche Supermärkte gebaut, die zeigen, dass gute Architektur nicht nur alltagstauglich ist sondern auch Grundlage für ein erfolgreiches Geschäftsmodell sein kann.

Die Preisverleihung an die Architekten der besten Projekte sowie der Sonderpreise findet am Freitag, dem 22. September 2006 in Sexten statt. Die Übergabe der Preise wird eingebunden sein in ein Symposium zum Thema des Bauens in den Alpen, welches am Samstag dem 23. September stattfindet. Hier in Sexten ist auch die erste Station der Ausstellung 'Neues Bauen in den Alpen _ Architekturpreis 2006', in der alle Preisträger und alle ausgezeichneten Arbeiten gezeigt werden. Sie wird ebenfalls am Freitag dem 22. September 2006 eröffnet werden. Von hier aus wird die Ausstellung wieder zu verschiedenen Stationen in ganz Europa und darüber hinaus reisen. Bis Ende des Jahres wird auch der zugehörige Katalog fertig gestellt sein, der vom renommierten Schweizer Verlagshaus Birkhäuser (Basel/Boston/Berlin) publiziert wird. Alle ausgestellten Projekte werden in dieser Publikation in Deutsch, Italienisch und erstmals auch in Englisch ausführlich dokumentiert.