Für den neuen Firmensitz führte der private Reiseveranstalter einen geladenen Architekturwettbewerb durch - mit klaren Angaben zum Raumprogramm wie zur Organisation der Abläufe. Flexibilität, optimale Kommunikationsmöglichkeit, Erweiterbarkeit und Hierarchielosigkeit waren gewünscht. Der siegreiche Architekt löste die Vorgaben mit einem Raumkonzept auf einer Ebene. Das horizontal organisierte Gebäude übersteigt den strukturellen Maßstab von Stans, doch wird im Gegenzug durch die präzise Setzung ein intensiver Dialog mit dem Ort aufgebaut.

Die Parkplätze finden durch Ausnutzung der Hanglage unter dem Gebäude Platz, große zusätzlich versiegelte Flächen wurden damit vermieden. Die drei Innenhöfe fördern die Durchdringung des Gebäudes mit Licht und Grün sowie die allseitige Verzahnung mit dem Gelände; die Transparenz der Fassaden tut ihr übriges. Die feinen Niveauunterschiede im Raumkontinuum ergeben wechselnde Sichtbezüge zwischen Terrassen, Büros und Parkebene.

Die innere Erschließung basiert auf einer achterförmigen Schleife ohne Anfang und Ende, also auch ohne Sackgassen. Entlang dieser großzügig dimensionierten Wegführung vernetzen sich die Freibereiche mit Aufenthaltsnischen, Besprechungszonen und zentrifugal angelagerten Büroflächen. Die zentrale Kommunikationszone mit einer kleinen Küche hat Zugang zu einer geschützten Terrasse und auch zur Dachterrasse, die den Panoramablick übers Inntal eröffnet. Die Innenraumgestaltung ist angenehm hell, blendfrei, optisch fließend und transparent, und doch ist jeder Punkt auch eindeutig verortet.

Das Spiel mit den Raumhöhen und Bodenniveaus sowie das stringente Material- und Farbkonzept schaffen eine barrierefreie, auffallend entspannte und zugleich konzentrationsfördernde „Arbeitslandschaft“, eine Suggestion von Freiluftatmosphäre im Innenraum. Alles in allem ein überaus eigenständiger und unverwechselbarer Arbeitsplatz, der die Philosophie des Unternehmens perfekt transportiert und über Tirol hinaus sicher auf sich aufmerksam machen wird. (Jurytext BTV Bauherrenpreis für Tirol 2005; Otto Kapfinger, Michel Pech, Much Untertrifaller)