Bauwerk

Wohnhaus Alxingergasse
Geiswinkler & Geiswinkler - Wien (A) - 2005
Wohnhaus Alxingergasse, Foto: Manfred Seidl
Wohnhaus Alxingergasse, Foto: Manfred Seidl
Wohnhaus Alxingergasse, Foto: Manfred Seidl
Wohnhaus Alxingergasse, Foto: Manfred Seidl
21. Oktober 2005 - Az W
Das Wohnhaus mit 17 Apartments - typologisch ein ungleichschenkeliger Ecktrakter - tritt innerhalb des gründerzeitlichen Bebauungsmusters in Wien-Favoriten den Beweis an, dass sich auch in der relativ dichten Zinshauslandschaft einer Großstadt Lebensraumqualitäten erzielen lassen, die gewöhnlich nur dem Typus Einfamilienhaus zugeschrieben werden. Dieses Thema, trotz geforderter Dichte eine Struktur zu entwickeln, die die „Privatsphären“ der Bewohner sowie das Grundbedürfnis nach individuellem Freiraum respektiert, haben die Architekten schon in der Siedlung Am Hofgartel (siehe gesonderten Eintrag) intensiv bearbeitet und innerhalb des geförderten Wohnbaus einen Standard erreicht, der so manchem „frei finanzierten“ Objekt zur Ehre gereichen würde.

Auch beim Entwurf für das Wohnhaus in Favoriten nahm der Aspekt des eigenen Grünraums zentrale Stellung ein. Die Wohnungen des Eckhauses (65 m² oder 90 m² groß) sind allesamt zweigeschossig konzipiert und verfügen über einen sogenannten Vertikalgarten – eine über zwei Meter tiefe Loggia, die aus gedecktem Sitzplatz, regenbewässertem Rasenstück und einer Art schwebenden „Loge“ besteht, die aus dem Wohnraum hinaus und in den jeweils eigenen Garten (aber nicht in den des Nachbarn) blicken lässt. Geschossübergreifende Rankgerüste werden in der entsprechenden Jahreszeit dafür sorgen, dass es in den Gärten auch wirklich üppig grünt. Dieser Algorythmus der wohnungsweise zugeordneten Loggien und Logen prägt den plastischen Rhythmus der Fassade – wo nur das zur Zier wird, was auch funktional bedingt ist.
Das gesamte Erdgeschoss ist – auch dies ist eine Besonderheit dieses Wohnbaus – für den allgemeinen Hausgebrauch frei gehalten (Kinderspielraum, Werkstatt, Hobbyraum etc.) und in der Materialsprache entsprechend luftig gefasst. Zudem wurde auf dem Dach ein allen Bewohnern zugänglicher Garten angelegt: eine Raumreserve im Freien, die die Existenz einer Hausgemeinschaft nicht nur Fiktion sein lässt. (Text: Gabriele Kaiser)



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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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