Bauwerk

Seelsorgezentrum Baumgartner Spitz
Johann Georg Gsteu - Wien (A) - 1965
Seelsorgezentrum Baumgartner Spitz, Foto: Margherita Spiluttini
Seelsorgezentrum Baumgartner Spitz, Foto: Margherita Spiluttini
14. September 2003 - Az W
Das Projekt entstand im Glauben an die Kraft der Geometrie und der modularen Ordnung, die vom Volumen bis zum kleinsten Detail alle Elemente aufeinander bezieht. Die Maßeinheit ist hier aus einem Stützenabstand von 180 cm abgeleitet, die Konzeption der Kirche und der gesamten Anlage stützt sich jedoch auf das palladianische Raumvolumen von 1:1:1.
Die ursprüngliche Raumidee von Gsteu war eine Kirche über gleichem quadratischen Grundriß, mit einander diagonal gegenüberstehenden hohen und zwei niederen Raumeinheiten. Die Anhebung aller vier Raumteile (im endgültigen Entwurf) zu einer einheitlichen, jedoch gespannt wirkenden Halle - mit einer dramatisch auskragenden Konstruktion - war das Ergebnis eines langen Entwurfsprozesses.
Ebenso streng wie der Kirchenraum ist auch die äußere Anlage gestaltet, die das Prinzip der geometrischen Zuordnung auf die vier Funktionen (Volumen) Pfarrhof, Sakristei, Pfarrsaal und Bastei für den Glockenträger (als kontrastierender Leerraum) ausdehnt. Die Überlagerung zweier gestalterischer Prinzipien (Typos und Topos, Ordnung und Zufall) ergibt eine überraschende räumliche Vielfalt, die man beim Durchwandern der Anlage erleben kann. Es entsteht jener architektonischer Effekt - wie etwa bei der Villa Rotonda - daß die Gleichheit der vier Seiten gerade die örtlichen Unterschiede unterstreicht.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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