Bauwerk

Werkbundsiedlung Wiesenfeld
Kazunari Sakamoto - München (D) - 2009

Der Entwurf des Zwischenraums

Die Werkbundsiedlung in München von Kazunari Sakamoto

21. Mai 2007 - Michaela Busenkell
Das 100-jährige Jubiläum des Deutschen Werkbundes im Jahr 2007 und der sechzigste Geburtstag ihrer Neugründung nach dem Nationalsozialismus in Form von Landeswerkbünden sind Anlass für ein ehrgeiziges Projekt: die zukünftige Werkbundsiedlung Wiesenfeld. Auf einem ehemaligen Kasernengelände im Münchner Stadtbezirk Schwabing West sollen 45.000 Quadratmeter Geschossfläche für „Wohnen im weiteren Sinne“ entstehen, je zur Hälfte frei finanziert und öffentlich gefördert. Zu diesem Zweck hat die Stadt München das Grundstück der ehemaligen Luitpold- Kaserne, die vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Schließung in den 1990er Jahren dort untergebracht war, an die Bauherren veräußert; es handelt sich dabei um sieben gemeinnützige und freie Wohnungsbauunternehmen sowie einen Gewerbeinvestor.
Das Gelände wird künftig nach einer Gartenanlage mit dem beschaulichen Namen Wiesenfeld benannt, die sich im 18. Jahrhundert auf dem angrenzenden Olympiagelände befand. Nicht von ungefähr erinnert der Name Wiesenfeld an Weißenhof, meint Michaela Busenkell. Doch bei der ersten Werkbundsiedlung im 21. Jahrhundert geht es ihrer Meinung nach nicht wie in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung, die vor genau 80 Jahren im Rahmen der Ausstellung „Die Wohnung“ entstand, nur um musterhafte, neue Wohnkonzepte auf der grünen Wiese. Neben Wohnexperimenten stehen heute vor allem ein neues Stadtverständnis und die Räume, die zwischen den Häusern die soziale Matrix herstellen, im Mittelpunkt.

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