Bauwerk

Polarium Tiergarten Schönbrunn
Susanne Zottl - Wien (A) - 2004
Polarium Tiergarten Schönbrunn, Foto: Margherita Spiluttini
Polarium Tiergarten Schönbrunn, Foto: Margherita Spiluttini
5. August 2007 - Az W
Im Tiergarten Schönbrunn ist die Robbenfütterung eine der Besucherattraktionen. Ein echter Klassiker. Das Gehege und auch die Zuschauertribüne waren in die Jahre gekommen, 2000 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben: die Haustechnik musste erneuert werden, auch eine Aufwertung sollte erfolgen.

Beim Robbengehege ersetzt im Bereich der Besuchertribüne heute eine 13 Meter lange Beckenverglasung die massive Beckenwand und gewährt Einblicke in den Unterwasserbereich. Die ehemaligen vier Becken wurden zu einem großen Robbenbecken verbunden. Auch das Wasservolumen wurde vergrößert: Die Wasserbecken erhielten partielle Vertiefungen und eine Erweiterung in den Besucherraum. Die Tribüne rund um das Robbenbecken wurde saniert und erhielt partielle Erweiterungen an ihrem südlichen Ende.

Einen Kontrast zum Trubel rund um das Robbenbecken bildet das Ambiente bei den Pinguinen. Das Pinguingebäude führt den Besucher in einen abgedunkelten Raum gleich einer Höhle. Die drei, den zentralen Besucherraum umgebenden Becken wurden zu einem großzügigen Tiergehege mit vergrößertem Wasservolumen verbunden. Die Wasserbecken erhielten partielle Vertiefungen und eine Erweiterung in den Besucherraum. Der Pinguinbereich erhielt eine Vollklimatisierung, um den Luft- und Wassertemperaturen des arktischen und subarktischen Lebensraumes gerecht zu werden. Vorfilter, Sanddruckfilter und Ozonanlagen bearbeiten alle vier Stunden den gesamten Wasserkörper. Durch diese baulichen und technischen Maßnahmen konnte ein tiergerechter Lebensraum für die Pinguine geschaffen werden.

Die Architektin hat die Inszenierung der Tierbetrachtung durch die Abgedunkelung des Raumes für das Robbengehege erfolgreich neu aufgelegt: In einem über dem Robbenbecken liegenden Raum kann der Unterwasserbereich von oben durch einen Glasboden eingesehen werden. Die Geduld vom Nachwuchs – nicht die Robben sind gemeint – wird auf die Probe gestellt. Die Freude bei den Tierbeobachtern ist dafür umso größer, sobald die Robbe tatsächlich durch das opaque Wasser flitzt. (Martina Frühwirth nach einem Text der Architektin)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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