Bauwerk
Leitstelle Tirol
obermoser arch-omo, Schlögl & Süß Architekten - Innsbruck (A) - 2007
5. BTV Bauherrenpreis für Tirol – Auszeichnung
17. Oktober 2007 - aut. architektur und tirol
Es gibt keine gängige Typologie für Integrierte Landesleitstellen, was wenig verwundert, da dies keine sehr häufig vorkommende Bauaufgabe ist. Interessant ist daher, wie sich die Architekten dem Thema genähert haben. Der Vorgabe aus dem Wettbewerb, das bestehende Gebäude aufzustocken, haben sie sich – aus gutem Grund – verweigert. Die Konsequenz war, dass sie die uneingeschränkt zu erhaltenden Feuerwehrausfahrten zu bewältigen hatten. Die Lösung war ebenso einfach wie überraschend: Ein vor den Bestand gestellter, auf Stahlbetonscheiben gelagerter Hohlkasten überspannt den Außenbereich des Bestandes und definiert die neue Landesleitstelle.
Dass an das Tragwerk außergewöhnliche Anforderungen gestellt wurden, leuchtet ein. Dennoch war es gewiss sinnvoller, diese Anforderungen mit einem freistehenden Neubau zu erfüllen, als ein Bestandsgebäude entsprechend aufstocken und adaptieren zu müssen. Aus diesen konstruktiven Anforderungen heraus haben die Architekten ein klar strukturiertes Gebäude entwickelt, das jedoch nicht in schematischem Funktionalismus erstarrt, sondern sensibel auf die innerstädtische Lage Rücksicht nimmt – beispielsweise die Blickbeziehung zur Nordkette, wodurch attraktive Arbeitsplätze entstehen, die hochkonzentriertes Arbeiten ermöglichen. Dabei ist das Konzept so flexibel angelegt, dass es für zukünftige Entwicklungen offen ist und auf veränderte technische Anforderungen wie auch auf zusätzlichen Raumbedarf reagieren kann. In der Integrierten Landesleitstelle werden Tragwerk, Funktion, die materielle Umsetzung und die Ausbildung aller Details zu einer in sich stimmigen Einheit gebracht. Das daraus resultierende kräftige, prägnante Gebäude hat somit das Potenzial, selbst zu einem Prototypen für eine derartige Bauaufgabe zu werden. Diese Qualitäten erkannt und befördert zu haben, ist das Verdienst der Bauherren. (Jurytext: Florian Nagler)
Dass an das Tragwerk außergewöhnliche Anforderungen gestellt wurden, leuchtet ein. Dennoch war es gewiss sinnvoller, diese Anforderungen mit einem freistehenden Neubau zu erfüllen, als ein Bestandsgebäude entsprechend aufstocken und adaptieren zu müssen. Aus diesen konstruktiven Anforderungen heraus haben die Architekten ein klar strukturiertes Gebäude entwickelt, das jedoch nicht in schematischem Funktionalismus erstarrt, sondern sensibel auf die innerstädtische Lage Rücksicht nimmt – beispielsweise die Blickbeziehung zur Nordkette, wodurch attraktive Arbeitsplätze entstehen, die hochkonzentriertes Arbeiten ermöglichen. Dabei ist das Konzept so flexibel angelegt, dass es für zukünftige Entwicklungen offen ist und auf veränderte technische Anforderungen wie auch auf zusätzlichen Raumbedarf reagieren kann. In der Integrierten Landesleitstelle werden Tragwerk, Funktion, die materielle Umsetzung und die Ausbildung aller Details zu einer in sich stimmigen Einheit gebracht. Das daraus resultierende kräftige, prägnante Gebäude hat somit das Potenzial, selbst zu einem Prototypen für eine derartige Bauaufgabe zu werden. Diese Qualitäten erkannt und befördert zu haben, ist das Verdienst der Bauherren. (Jurytext: Florian Nagler)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
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