Bauwerk

Sozialzentrum Westendorf
Pedit - Bodvay - Westendorf (A) - 2006
Sozialzentrum Westendorf, Foto: Wolfgang Retter
Sozialzentrum Westendorf, Foto: Wolfgang Retter

1. Bauabschnitt: Wohn- und Pflegeheim

5. Juli 2009 - Az W
Das Sozialzentrum Westendorf – bestehend aus Altenheim, Sozialsprengel und Betreutem Wohnen (2. Baustufe) – und sein Außenraum mit einem Nutzungsmix für alle Altersstufen bildet den physischen und sozialen Rahmen, um einem hohen Anspruch an den würdigen Umgang mit alten Menschen gerecht zu werden. Das Projekt ging aus einem Wettbewerb hervor, den pedit-bodvay Architekten gemeinsam mit Kiskan-Kaufmann gewannen.

Das nahe dem Ortszentrum gelegene Grundstück wird im Süden über die Dorfstraße, im Norden über einen ruhigen Fußweg erschlossen. Der Blick nach Süden und Osten ist dem Dorf mit seiner Kirche zugewandt, nach Norden und Westen weitet sich die Aussicht über eine unverbaute Wiesen. Die umgebende Landschaft bildet einen sanften Rahmen.

Der kompakte, dreigeschossige Baukörper an der Südseite des Grundstücks schafft Raum für einen großzügigen Garten, der im Osten vom 2-geschossigen Baukörper für betreutes Wohnen gerahmt wird. Dieser, für das Seniorenheim intensiv nutzbare Außenraum öffnet sich nach Nordwesten zum Spazierweg und der weiten Landschaft. Die Bewohner der Zimmer und Aufenthaltsräume des Seniorenwohnheims im 1. und 2. Obergeschoss genießen über den Garten und den begrünten Dachgarten des betreuten Wohnens hinweg ein freies Panorama. Die Aufenthaltsräume im Nordosten blicken zur Kirche, die Zimmer im Südosten auf die Berge.

Der Haupteingang im Südwesten liegt in unmittelbarer Nähe zu Einfahrt, Parkplätzen, Fahrradständern und überdachter Rettungszufahrt. Durch den Windfang gelangt man in das Foyer mit Cafeteria, der von oben belichteten halböffentlichen Mittelzone des Erdgeschosses. Speisesaal und Seniorenstube und der Andachtsraum können mit dem Foyer zu einer räumlichen Einheit zusammengefasst werden, und öffnen sich über die vor gelagerte Terrasse zum Garten hin. Angrenzend an das Foyer liegen Sozialsprengel, Verwaltung und Küche mit Buffet.

Die Wohn- und Pflegestationen liegen in den zweihüftigen Obergeschossen. Die breite Mittelzone ist durch Lichthöfe und Terrassen abwechslungsreich strukturiert, und bietet ausreichend Platz für Aufenthaltsräume und Bewegungsflächen. Der Schwesternstützpunkt liegt ebenfalls zentral in dieser Zone und bietet einen guten Überblick. Die Zimmer sind parallel zur Mittelzone verschoben, wodurch Belichtung und Ausblicke verbessert werden. Eine zukünftige Erweiterung um 10 Zimmer über der zum Garten gerichteten Terrasse ist möglich. Großflächige Glaselemente im Erdgeschoß ermöglichen das Öffnen der Räume über die vor gelagerte Lärchenholzterrasse
zum Garten hin.

Durch die Kompaktheit der Baukörper und die große Dämmstärke der Außenwände konnte das Gebäude als Niedrigenergiehaus ausgeführt werden, wobei die Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung mit auf dem Dach situierten Sonnenkollektoren bewerkstelligt werden. Die Bewohnerzimmer werden mit kontrollierter Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet, frische, vortemperierte Luft und sparsamer Umgang mit Heizenergie ist dadurch gewährleistet.

Die Heimbewohner sollen in das soziale und öffentliche Leben im Dorf mit einbezogen werden. Dies kann durch das neue Sozialzentrum mit vielfältigen, öffentlichen und sozialen Einrichtungen sichergestellt werden. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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