Bauwerk

Wohnbau Bösenlacken
Gerhard Mitterberger - Feldkirchen in Kärnten (A) - 2007
Wohnbau Bösenlacken, Foto: Zita Oberwalder
Wohnbau Bösenlacken, Foto: Zita Oberwalder
15. Februar 2009 - Az W
Grundsätzlich scheint sich das Gelände in Bösenlacken für eine Wohnbebauung nicht zwingend anzubieten, handelt es sich doch um ein nach Süden ansteigendes Gelände, mit Hochwald besetzt, also beschattet, und mit Bodenverhältnissen zwischen sumpfig und felsig. Die Umgebung ist von kleinteiliger Siedlungsstruktur geprägt, von Einfamilienhäusern und etwas weiter entfernt von Wohnblöcken.

Das Projekt ist eine maßvolle Siedlungserweiterung Richtung Süden zum Hügel / Wald unter optimaler Ausnutzung der Besonnung und maximaler Nutzung des Grünbereiches. Sieben freistehende Doppelhäuser mit insgesamt 35 Wohnungen, die auf den Geländeverlauf reagieren, bilden ineinandergreifende Zwischenzonen, Durchgänge, öffentliche, halböffentliche und private Bereiche – eine Siedlung.

Die Doppelhäuser sind zwei und dreigeschossig durch das Stiegenhaus gekoppelt. Der niedrigere Baukörper erhielt eine Dachterrasse, die frei zugänglich ist und in Folge eine teilweise bewohnte Dachdraufsicht ergibt. Die Geschosswohnungen sind so angeordnet, dass die Wohnbereiche jeweils nach Südwesten oder Südosten orientiert sind, die Schlafzimmer jeweils nach Nordosten oder Südosten. Grundsätzlich sind die Erdgeschosswohnungen behindertengerecht ausgeführt, d.h. barrierefrei zugänglich, WC und Bad können zusammengeschlossen werden und sind somit rollstuhltauglich.

Der Siedlungsbereich ist autofrei gehalten, Zulieferung und Rettungseinsätze sind gewährleistet.
Die 35 PKW Bewohnerparkplätze sind in zwei in den Hang gesteckte Tiefgaragen untergebracht, die Einfahrtsseite offen und somit gut belichtet, das Dach im Übergang mit dem Grünraum des Hanges bildet ebene Freiflächen. Eine nicht öffentlich befahrbare Ringstraße erschließt die einzeln am Hang stehenden Häuser für Transportmöglichkeiten, Rettung und Feuerwehr.

Die Häuser sind vollständig in Holzbauweise errichtet, lediglich die Treppen und Balkone sind als freistehendes Betonskelett ausgeführt. Die semitransparente Hülle bietet wartungsfreien Witterungsschutz für die Holzhäuser und offenen Stiegenbereiche. Der Baustoff Holz dominiert die Außenräume der Siedlung und kehrt in wesentlichen Punkten der Wohnungen wieder: bei Böden, Decken und Türen. (Text: Architekt)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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