Bauwerk

Haus B
Ebner, Ullmann - Hallwang bei Salzburg (A) - 2010
28. September 2010 - Initiative Architektur
Der charakteristische Einhof des Salzburger Voralpenlandes besteht stets aus einem zentralen Wohn- und Wirtschaftsgebäude, das samt subsidiären Bauten ein lockeres, aber in sich stimmiges Ensemble bildet. So ist die Situierung des Backofens so gewählt, dass der Weg nicht zu weit, aber die Distanz doch so groß ist, dass Funkenflug auf die benachbarten Gebäude möglichst ausgeschlossen ist. Der Hof wächst durch simple Addition von Bauteilen oder ganzen Gebäuden.
Das Haus B. mit seinen drei kristallinen unterirdisch miteinander verbundenen Objekten, die sich um einen Innenhof gruppieren, reflektiert eine solche Struktur mit den architektonischen Mitteln der Gegenwart. Jedem Baukörper ist eine primäre Funktion zugeordnet (Kinder, Eltern, Büro). Dass sich der Entwurf mit seinen fließend-dynamischen Raumbeziehungen, als innovative Paraphrase auf Franks „Das Haus als Weg und Platz“ liest, ist angesichts der Herkunft der Planer natürlich kein Zufall.
Überraschender ist vielleicht, dass der Bauherr, der hier nicht nur samt Familie einzieht, sondern auch seinen Installateurbetrieb mit Büro situiert hat, in echter Häuslbauer-Manier in Ziegelbauweise die komplexe Anlage selbst errichtet. Die Architekten haben ihn, unterstützt durch einen schnörkellosen Plan und regelmäßige Baustellenbesuche, lediglich instruiert wie er das Haus errichten soll. Der eingangs beschriebene wachsende Hof, ist hier ein erklärtes Ziel: wirtschaftlicher Erfolg erkennt man hier daran, wenn das Haus in ein paar Jahren noch um den einen oder anderen Zubau ergänzt wurde. Architekturführer: Roman Höllbacher

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