Bauwerk

Landeskrankenhaus Wolfsberg Lymphologie
Loudon & Habeler - Wolfsberg (A) - 2010
Landeskrankenhaus Wolfsberg Lymphologie, Foto: Ernst Peter Prokop
Landeskrankenhaus Wolfsberg Lymphologie, Foto: Ernst Peter Prokop

Künstlerische Gestaltung LKH Wolfsberg

Krankenhäuser und Hotels gehören sicher zu den schwierigsten architektonischen Aufgaben überhaupt. Ein großer Unterschied ist, dass der Gast das Hotel verlässt, sollte es ihm nicht mehr gefallen. Diese Möglichkeit hat der Patient nicht. Jedoch werden auch an die Ausstattung von neu gebauten Krankenhäusern immer höhere Ansprüche gestellt. So unterschiedlich die Gründe für den Aufenthalt in Hotels und Krankenhäusern auch sein mögen handelt es sich jedenfalls um temporäres Wohnen abseits des Alltäglichen. Gelingt es im Patienten Urlaubsassoziationen zu wecken, helfen diese den Aufenthalt im Krankenhaus angenehmer zu machen und damit auch zu verkürzen.

Typische Urlaubsfotos als Synonym für Urlaub an sich dienen als Basis für abstrakte Muster. Die Fotos werden in mehreren Schritten digital vergrößert und auf ihre innere Struktur reduziert. Es entstehen Muster, die verschieden aber in ihrer Systematik doch ähnlich sind und die Grundinformation des jeweiligen Ausgangsmaterials auf subtile Weise in sich tragen.

Die einzelnen Muster bilden ein System das sich punktuell wiederkehrend durch das ganze Gebäude zieht. Beginnend an den Seitenwänden der Halle findet es seine Fortsetzung auf den Verglasungen der Atrien und auf den Wandverkleidungen der Patientenzimmer, wobei jedes Zimmer sein individuelles Muster erhält. Die Farbwahl nimmt auf die speziellen Bedürfnisse kranker Menschen Rücksicht.

Die Gestaltung der drei Bereiche unterscheidet sich vor allem in ihrer Maßstäblichkeit. Größer und plakativer im öffentlichen Bereich der Halle, kleiner werdend auf der Verglasung der Atrien und nochmals feiner und dezenter im intimen Bereich der Patientenzimmer.

Die Konfrontation speziell der älteren Patienten mit zeitgenössischer abstrakter Kunst trägt, vor allem die Zimmer betreffend, sicher eine gewisse Problematik in sich. Es kann in diesem Fall aber davon ausgegangen werden, dass die künstlerische Gestaltung von nicht Kunst affinen Menschen nicht als eine solche wahrgenommen wird. Im positiven Sinn können die Muster auch lediglich als Dekoration empfunden werden.

In der Halle wurde das Muster aus eloxiertem Aluminium mit Wasserstrahl geschnitten und auf die Wandfläche geklebt. Die Gestaltung der Verglasung der Atrien erfolgte durch geschnittener Klebefolien. In den Patientenzimmern wurden die Muster unter zu Hilfenahme von Schablonen mit 2-Komponentenfarben auf die Wandverkleidungen aufgebracht. (Text: Claus Prokop)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thalerthaler[at]architektur-kaernten.at

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