Bauwerk

Privatklinik Mariahilf
LOEBELL ARCHITECTS - Klagenfurt (A) - 2011
Privatklinik Mariahilf, Foto: LOEBELL ARCHITECTS ZT-GmbH
Privatklinik Mariahilf, Foto: LOEBELL ARCHITECTS ZT-GmbH
Die Privatklinik Maria Hilf bietet auf 18.000 Quadratmetern insgesamt 160 Betten in Ein- und Zweibettzimmern auf vier Stationen. Pro Jahr sollen nach erfolgtem Um- und Neubau rund 5.000 Patienten von 250 Mitarbeitern medizinisch betreut und versorgt werden.

Das Haus blickt auf eine lange Tradition zurück und ist aus der direkten Umgebung nicht mehr wegzudenken. Um dieser traditionellen Verwurzelung gerecht zu werden, wurde das ursprüngliche Gebäude komplett entkernt und auf den gleichen Stand des Neubaus gebracht. Der Zubau wurde in der Verlängerung der Eingangsachse gebaut und im rechten Winkel zum bestehenden Haupthaus positioniert. Die Verbindung zwischen dem Altbau und dem Neubau bildet ein transparentes Bindeglied, wodurch städtebaulich das Bestandsobjekt und der Neubau wie zwei eigenständige, separate Gebäude wirken. Dieses gläserne Bindeglied erleichtert den Patienten und Besuchern die eindeutige Orientierung.

Eine Herausforderung für die Architekten bestand in der Integration von Alt- und Neubau in ein ganzheitliches Raum- und Funktionskonzept moderner Krankenhauslogistik. Der besondere Reiz des Projekts bestand darin, dass es vom Architekturbüro Loebell Architects ZT-GmbH in enger Kooperation mit der Humanomed Gruppe ganzheitlich durchgedacht werden konnte: von der städtebaulichen Planung des Krankenhauses, über die Funktionsweise bis zu den letzten innenarchitektonischen Details, alles besteht aus einem Guss.

Der öffentliche „lebhafte“ Bereich liegt im Altbautrakt, wo neben hotelähnlicher Lobby und Empfang unter anderem Arztpraxen und Diagnostik, sämtliche Funktionsräumlichkeiten wie die Radiologie, das Labor, die Therapeutischen Einrichtungen, Gastro- und Koloskopie, Ordinationen und Untersuchungsräumlichkeiten, aber auch die Verwaltung untergebracht sind. Die Erdgeschossebene gehört ebenfalls zum öffentlichen Bereich und bietet ein Restaurant beziehungsweise Kaffeehaus mit Terrasse und Blick in den Park. Drei Bettenstationen befinden sich in den Obergeschossen des Neubaus, welcher im rechten Winkel zum Bestand steht. Im Grundriss entsteht dadurch ein symbolisches Kreuz. Durch die funktionale Trennung zwischen dem Bestandsobjekt und dem Neubau existiert ein geringeres Frequenzaufkommen in den beruhigten Bettenstationen, zusätzlich dient der Altbau durch die parallele Lage zur naheliegenden Straße auch als Schallbarriere für den Neubautrakt. Im Untergeschoss sind vier Operationssäle in höchster Raumluftklasse, welche teilweise mit Tageslicht beleuchtet sind, sowie eine eigene Aufwachstation mit neun Betten und die Zentralsterilisation untergebracht.

Ein Krankenhaus ist ein Nutzgebäude, in dem die Funktionalität im Vordergrund stehen muss. Abgesehen von dieser Zweckerfüllung darf der architektonische Anspruch allerdings nicht in den Hintergrund gestellt werden. Der Patient, dessen Genesung im Vordergrund steht, hat einen besonders hohen Anspruch an optimal gestaltete Räume. Nicht nur das visuelle Erscheinungsbild der Patientenzimmer, sondern auch Faktoren wie Privatsphäre, Komfort, Akustik, die Haptik von Oberflächen bis hin zur Lichtfarbe der Beleuchtungskörper wurden bei den Überlegungen der Architekten aus der Sicht des Patienten angestellt. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thalerthaler[at]architektur-kaernten.at

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