Bauwerk

Stadtzentrum Haid/Ansfelden
Christa Lepschi, RIEPL RIEPL ARCHITEKTEN - Ansfelden (A) - 2011
Stadtzentrum Haid/Ansfelden, Foto: Angelo Kaunat
Stadtzentrum Haid/Ansfelden, Foto: Angelo Kaunat
14. Juni 2012 - afo
Für österreichische Verhältnisse selten ist ein Hauptplatz mit 27 000 m². Einstiges und jetziges Zentrum einer Siedlung, die in der Wiederaufbauzeit über der ehemaligen DP-Siedlung Lager Haid errichtet wurde. Tangiert von Autobahn und Ab- und Zufahrt verloren sich die zentrumslosen Weiten des Platzes in einem vielbewohnten Park. Plattenbauten in unterschiedlichen Höhen rahmen ihn mit einer ebenerdigen, schwellenlosen Geschäftszone ein. Lediglich die Autobahnkirche mit ihrem schmucklosen Campanile stellt als Zeichen ihrer Zeit einen markanten Abschluss dar.
Das neue Stadtzentrum schirmt den Platz vom Durchzugsverkehr ab, situiert in seinem Bereich eine neue Busdrehscheibe, bedacht durch ein weit ausladendes Parkdeck, das dem Platz die entnommene Fläche ersetzt. Während das Erdgeschoss eine attraktive Geschäfts- und Bibliothekszone mit Passage in der Achse des bestehend gebliebenen Haupteingangs des Stadtamtes darstellt, beherbergen die 2 Obergeschosse eine Erweiterung der Amtsräumlichkeiten mit Verbindungsbrücke zum Altbau und direktem Eingang zum Bürgermeister und dem auskragenden Saalbereich. Für Veranstaltungen jedweder Art ist durch ein großzügiges Foyer mit Büffetbereich und einer parkseitig angelegten Terrasse gesorgt. Das Parkdeck im 1. OG ist mit einer Sitzstufenanlage mit dem neuen Vorplatz und dem alten Parkbestand verbunden und kann so wiederum für eine Reihe von Outdoor Veranstaltungen genutzt werden.
Eine neue Tiefgarage bietet Platz für 88 PKW.
Die Primärkonstruktion ist eine Stahlbetonstruktur, die den ausladenden Stahlbau des Saales aufnimmt und von einer mehrschichtigen Fassadenkonstruktion eingehüllt wird. Neben der Alu-Glaskonstruktion werden hochgedämmte Holzpaneele, die mit einer schlagregendichten Ventec-Platte außen und einer Installationsebene aus Gipskarton innen beplankt sind, den vielfältigen Anforderungen gerecht. Eine gekantete Lochblechschale skaliert den Lichteinfall und liefert alltagstaugliche Halbbeschattung, ohne die Aussicht zu beeinträchtigen.
Das schlichte, aber behagliche Innenleben mit seinem dunkel geölten Parkettboden und dem durchgehenden Lichtband im Dach sorgt durch gezielte Akzente als „Kunst am Bau“ für innovative Stimmung und gute Orientierung.
(Text: Architektin)

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