Bauwerk

PaN-Wohnpark
Werner Neuwirth, von Ballmoos Krucker, Sergison Bates architects - Wien (A) - 2013
PaN-Wohnpark, Foto: Stefan Müller

Interkulturelles Wohnen am Nordbahnhofgelände

PaN-Wohnpark: Der Bau der 90 geförderten Wohnungen mit kommunikationsförderndem Charakter hat begonnen

6. Oktober 2011
Am rund 75 Hektar großen Nordbahnhofgelände wurde am Mittwoch der offizielle Spatenstich für das erste Wohnprojekt der zweiten Bebauungsphase des ehemaligen Bahnhofsareals gesetzt. „Interkulturelles Wohnen“ war das Thema des Bauträgerwettbewerbs für den Teilbereich des Nordbahnhofsgeländes rund um den Rudolf-Bednar-Park.

In der zweiten Bebauungsphase sollen hier auf sechs Bauplätzen über 500 geförderte Mietwohnungen, 100 Heimplätze sowie Geschäftsflächen entstehen. Der „PaN-Wohnpark“ ist Teil davon. "Schon in den vergangenen Jahren wurden sehr erfolgreich interkulturelle Wohnprojekte, wie etwa das Wohnmodell „Interethnische Nachbarschaft“ in der Liesinger Anton-Baumgartner-Straße, realisiert", so Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. „Ziel des zweiten Bauträgerauswahlverfahrens am Nordbahnhof war es, diese Modelle weiterzuentwickeln und innovative Ideen in die Praxis umzusetzen, die das Zusammenleben von Wienerinnen und Wienern unterschiedlicher Herkunft stärken.“ Bei Gesamtbaukosten von rund 14,7 Millionen Euro wird die Errichtung der Wohnhausanlage mit etwa 5,3 Millionen Euro aus Mitteln der Wiener Wohnbauförderung unterstützt.

Impulsschub für den Bezirk

PaN steht für „Partner aller Nationen“ und bezeichnet den Dachverband aller österreichisch-ausländischen Gesellschaften mit Sitz in Wien. Ziel des Verbandes ist es, das harmonische Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen, ungeachtet von Nationalität, Religion oder sozialer Herkunft zu fördern. „Eine Kooperation mit einem innovativen, interkulturellen Wohnbauprojekt war für uns daher ein Gebot der Stunde“, erklärte Claus Walter, Vorsitzender des PaN-Vorstandes.

Bezirksvorsteher Gerhard Kubik gab sich zufrieden über die Entwicklung in Leopoldstadt: „Bis 2025 entsteht hier ein neuer Stadtteil, der rund 10.000 Wohnungen für 20.000 BewohnerInnen und 10.000 Arbeitsplätze bieten wird. Die Leopoldstadt ist bereits jetzt ein boomender Wohnbezirk. Mit der Wohnbebauung auf dem ehemaligen Nordbahnhofgelände erwarte ich einen weiteren kräftigen Impulsschub für den Bezirk.“

Erdgeschoße als kommunikative Zentren

Die 90 geförderten Mietwohnungen des PaN-Wohnparks werden auf drei Häuser verteilt sein, die von den Architekten Werner Neuwirth aus Wien, Sergison Bates Architects aus London und Von Ballmoos-Krucker Architekten mit Sitz in Zürich geplant wurden. Die Häuser gruppieren sich um einen Platz und sollen so einen eigenen urbanen Stadtraum bilden.

Jedes Gebäude wird über Gemeinschaftseinrichtungen im Erdgeschoß verfügen: Geplant sind eine Lese-Lounge und ein Weltcafé, ein Gemeinschaftsraum, ein Kinderspielraum mit Waschküche sowie eine zentrale Fahrradhalle mit 60 versperrbaren Fahrradboxen. Die Erdgeschoßzonen sollen somit die großen, kommunikativen Zentren und sozialen Treffpunkte der Wohnhausanlage bilden, wo kulturelle Veranstaltungen, Konzerte und Partys, ebenso wie Kochkurse passend zum Thema des fairen Handels sollen im Weltcafé abgehalten werden.

Das Wohnungsangebot soll Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen in den Größen von etwa 45 bis 107 m² umfassen, davon überwiegend Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen. Durch die Kopplung mit autonomen Ein-Zimmer-Wohnungen können Wohneinheiten auch für begrenzte Zeiträume erweitert werden. Für die geförderten Mietwohnungen betragen die Eigenmittel voraussichtlich 467,80 Euro/m2, die monatliche Miete beginnt bei 6,59 Euro/m2. (red)

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