Bauwerk

Schul- und Kulturzentrum Feldkirchen an der Donau
fasch&fuchs.architekten - Feldkirchen an der Donau (A) - 2014
Schul- und Kulturzentrum Feldkirchen an der Donau, Foto: Hertha Hurnaus
Schul- und Kulturzentrum Feldkirchen an der Donau, Foto: Hertha Hurnaus
18. Februar 2015 - afo
Der Turnsaal der Volks- und Hauptschule ist thermisch und auch statisch am Ende seiner Lebenszeit angelangt. Die Gemeinde benötigt auch dringend einen Veranstaltungssaal, zu dem die Turnsäle in Mehrfachnutzung aufgerüstet werden. Gemeinsam mit einer neuen Musikschule und in Synergie mit der Blasmusikkapelle soll damit ein Kulturzentrum der Stadtgemeinde entstehen. Infolge sind bestehende Volks- und Hauptschule thermisch zu sanieren. Aus ökonomischen Gründen muss der Turnsaal bestehen bleiben und durch entsprechende Sanierungen seiner neuen Funktion zugeführt werden. Das Konzept des neuen Kulturzentrums muss also um und mit dem Bestand der Turnhalle und der Schulen entwickelt werden. Das im Wettbewerb vorgeschlagene Projekt zielt auf mehr: nicht nur die innenräumliche Umsetzung des Kulturzentrums wird konzipiert, sondern auch eine neue außenräumliche Komponente für das Gemeindeleben – eine Kulturarena, die in der Lage ist, einen neuen Hauptplatz und Stadtidentifikation für Feldkirchen zu offerieren.

Die neue Musikschule, sanft eingebettet ins Gelände, bietet die Basis für einen geneigten, weiträumigen Platz, der das dörfliche Geschehen auch mit dem Zugang zu den Galerien der Multifunktionshalle verbindet. Aufwändige Sanierungen und Adaptierungen der bestehenden Halle und anschließenden Vereinsräume waren technisch erforderlich. Subtile Eingriffe und Anbauten konnten den Bestand in ein schlüssiges und robustes innen- und außenräumliches Gesamtkonzept für einen Veranstaltungsort integrieren.

2012 – Schulzentrum
Die Sanierungen der mittlerweile zur neuen Mittelschule übergeführten ehemaligen Sporthauptschule von 1974/75 (Arch. Reinhold Kroh) als auch der älteren Volksschule sind dringend erforderlich. Eine Wirtschaftlichkeitsstudie vom Land Oberösterreich zeigte die Sanierung des Volksschultraktes als ökonomisch nicht mehr darstellbar, in den Funktionen schwer mangelhaft und für die Etablierung neuer pädagogischer Konzepte ungeeignet. Ein äußerst knappes Zeitfenster stand aus wirtschaftlichen Gründen für Planung und Baubeginn zur Verfügung. Diese enge Vorgabe zeitigte eine äußerst produktive, konzentrierte und partizipative Projektentwicklung bei allen projektbeteiligten: Bürgermeister, Gemeindevertreter und -vertreterin, Direktorin VS und Direktor NMS, Elternvertreter, Architekten und Fachplaner.

Der Trakt der NMS war als Hallenschule in der räumlichen Anlage durchaus tragfähig und wurde als Ausgangspunkt für die Konzeption eines gemeinsamen Eingangs- und Verbindungsbaus und der daran anschließenden Volksschule gesehen. Pädagogisch neue Wege – Clusterbereiche, Freiklassen, vorbereitende Räume für die Ganztagsschule, eine offene Bibliothek und nicht zuletzt ein für beide Schulen offerierter Veranstaltungsort über mehrere Geschoße wurde in ein räumliches Konstrukt übertragen. um die erhebliche trakttiefe der beiden Schulen mit natürlichem Licht zu versorgen musste konsequent eine optimale Tageslichtführung bedacht werden. Akustische wie bauphysikalische Grundüberlegungen determinieren die Oberflächengestaltung.

Der positive Geist des gemeinschaftlichen Planungsprozesses zeigt sich nicht zuletzt in den speziellen, maßgeschneiderten Möbeln. Mit diesem von fasch&fuchs.architekten geplanten Angebot konnte die Absicht des offenen Lernens komplettiert und die Mehrfachnutzung aller Räume unterstützt werden.
Neue pädagogische Konzepte und die Möglichkeit zur Ganztagsschule sind aufgrund mulitfunktionaler Belegungen und Nutzungen in einem Flächenangebot, das Standardschulen entspricht, räumlich umgesetzt worden. (Text: Architekt:innen)

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