Bauwerk

Tiwag KWB-Leitstelle mit Besucherzentrum
Bechter Zaffignani - Silz (A) - 2014
Tiwag KWB-Leitstelle mit Besucherzentrum, Foto: Rasmus Norlander
Tiwag KWB-Leitstelle mit Besucherzentrum, Foto: Rasmus Norlander

TIWAG KWB-Leitstelle mit Besucherzentrum

20. Januar 2015 - aut. architektur und tirol
Auf dem Gelände des Kraftwerks Silz errichtete die TIWAG eine neue Kraftwerkleitstelle, von der aus sämtliche Kraftwerke des Unternehmens gesteuert und überwacht werden. Bestimmendes Gebäude des Areals ist das 1978 von Ekkehard Hörmann realisierte markante Turbinenhaus, auf das der, aus einem EU-weiten Architekturwettbewerb hervorgegangene, von Bechter Zaffignani Architekten konzipierte Neubau in seiner Höhe, Breite und Ausrichtung dezidiert Bezug nimmt.

Der in braun eingefärbtem Sichtbeton errichtete, hohe und massive Baukörper ist klar strukturiert, die einzelnen Funktionsbereiche – neben der Leitstelle sind Räume für die Bereiche Stromhandel und Energiewirtschaft, Notfallorganisation, Administration, Systemtechnik sowie ein Rechenzentrum untergebracht – sind vertikal übereinander gestapelt. Das Herzstück bildet die Leitstelle mit dem überhohen Kontrollraum, der nach außen als horizontales Moment und kraftvolle Geste in Erscheinung tritt.

Um dem Wunsch der Nutzer nach blendlichtfreien Büros zu entsprechen, wurden Ost- und die Westfassade ganz ohne Öffnungen ausgeführt. Diese geschlossenen Scheiben bilden sie die tragende Außenhülle, die freien Deckenränder der Süd- und Nordfassade sind durch massive Brüstungen verstärkt, die als Träger wirken. Die Außenhülle ist thermisch von den Innenwänden und Decken entkoppelt, Edelstahleinlegeteile und Edelstahlquerkraftdorne verbinden die innere und äußere Konstruktion. Um die geforderte Erdbebensicherheit zu gewährleisten erfolgte die Fundierung mit einer 1 m starken Fundamentplatte, die zusätzlich durch Zugpfähle verankert ist.

Kontrapunkt zum monolithischen Hochbau der Leitstelle ist das Besucherzentrum, das sich als eingeschossiger und langgezogener Baukörper aus dem aufgeschütteten Plateau schiebt. Raumhohe Verglasungen über die gesamte Breite Richtung Straße bieten Einblicke und wecken das Interesse der Passanten, auf der Rückwand stellt ein durchlaufendes Oberlichtband den Sichtbezug zur südlich gelegenen Kraftwerksanlage her. Östlich von der Leitstelle wurde zudem eine Netzersatzanlage errichtet, ein eingeschossiger Minimalbaukörper, der die technisch notwendigen Anlagen aufnimmt. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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