Bauwerk

Haus Döllinger
Martin Rührnschopf - Auersthal (A) - 2013
Haus Döllinger, Foto: Jörg Seiler
Haus Döllinger, Foto: Jörg Seiler

Energie – Lüftungskonzept– Komfort

Ziel des Haustechnikkonzeptes war, möglichst einfache, aber gleichzeitig komfortable und technische Lösungen zu finden. Die Wärmeversorgung erfolgt über ein bestehendes Gasbrennwertgerät vom Nachbarhaus und einen Scheitholzofen im Wohnbereich. Verteilt wird die Wärme über eine angenehme Niedertemperatur-Fußboden-Wand- bzw. Deckenheizung. Ganz bewusst wurde auf den Einbau einer kontrollierten Zu- und Abluft verzichtet. Stattdessen ermöglichen sogenannte „Klimaluken“, als kleine Lüftungsflügel in Kombination mit Velux Dachflächenfenstern in der Fassade eingeplant, ein schnelles und zugfreies Querlüften. Komfortabel und sicher wird das System durch die intelligente Steuerung, die sowohl manuell als auch automatisch mit Co2 Sensoren erfolgen kann. In den Nachtstunden des Hochsommers sorgt das „Natural Ventilation Cooling“ für kühle Luftströmung und temperiert damit das Gebäude. Ein Monitoring über die Dauer eines Jahres ergab sowohl im Winter als auch im Sommer sehr ausgeglichene und angenehme Raumtemperaturen bei minimalen Investitions- und Betriebskosten. Auch der Außenraum ist Teil des Gesamtkonzeptes – mit Baumsetzungen und Bepflanzung entsteht nicht nur ein Ortsbezug, sondern auch ein spezielles und angenehmes Mikroklima.

Konstruktion – Material – Ökologie

Als verwendete Materialien findet sich, was hier Tradition hat: Holz, Ziegel, Eisen und Stein. Die Dämmung der Fundamentplatte erfolgte mit Glasschaumschotter. Die aufgehenden Wände aus Hohlblockziegel sind außen mit Kalkmörtel verputzt, innen wurden sie mit den aus dem Abbruch gewonnenen und wieder verwendeten Ziegeln des alten Stadels als Sichtmauerwerk kombiniert. Der Boden ist aus blankem Beton, der während des Aushärtens geflügelt wurde. Mit der anschließenden Wachsbehandlung entstand eine pflegeleichte und natürlich anmutende Oberfläche mit angenehmer Haptik. Zwischendecken und Dach sind als Holzkonstruktion ausgeführt. Die Dämmung des hinterlüfteten Daches erfolgte mit Holzfaserdämmplatten. Als Dachdeckung kamen Tonziegel zum Einsatz. Die Stahlteile sind in Schwarzstahl mit geölter Oberfläche ausgeführt. Das „low-tech“ Konzept mit der massiven Bauweise reguliert und speichert Wärme und Kühle. Die Schiebeläden und Sonnensegel verhindern Überwärmung und die natürlichen sowie diffusionsoffenen Materialen fördern ein angenehmes Raumklima.

Heizwärmebedarf: 50,0 kWh/m²a (Energieausweis)

Energiesysteme: Gas-/Ölbrennwertkessel

Materialwahl: Mischbau, Überwiegende Verwendung von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen, Überwiegende Verwendung von HFKW-freien Dämmstoffen, Vermeidung von PVC für Fenster, Türen, Vermeidung von PVC im Innenausbau

Ansprechpartner:in für die Projektdaten: nextroomoffice[at]nextroom.at

Akteure

Architektur

Fotografie