Bauwerk

Volksschule Wallern
Wolf Architektur - Wallern an der Trattnach (A) - 2018
Volksschule Wallern, Foto: Markus Fattinger
Volksschule Wallern, Foto: Markus Fattinger
24. Juli 2018 - afo
Der Ortskern von Wallern ist geprägt von offener Wohnbebauung und landwirtschaftlichen Nutzgebäuden. Der Bauplatz verortet sich zentral in fußläufiger Nachbarschaft zu Gemeindeamt und Marktplatz. Auf die Maßstäblichkeit des Umfeldes bedacht, formuliert die neue Schule die dörflichen Strukturen aus Plätzen, Gassen, Höfen und Engstellen weiter. Den Nutzungen entsprechend, lässt sich der Baukörper in drei Teile gliedern. Diese stehen im Dialog mit der umgebenden Bestandsstruktur und eröffnen durch interne Verschränkungen definierte Außenräume wie den öffentlichen Vorplatz, den geschützten Pausenhof, den Garten und die schulischen Freibereiche.
Der Baukörper tritt im Südosten zum Binderweg zurück und formuliert einen autofreien, räumlich gefassten Vorplatz, der sicheres Ankommen und Orientierung, Verweilen und Warten ermöglicht. Die wettergeschützte Eingangssituation leitet in eine multifunktionale Schnittstelle des Gebäudes über. Von hier aus werden im Erdgeschoss die Eingangszone, dahinter der Pausenraum mit Ausspeisung als auch der ebenerdige Kreativ-Cluster mit Bibliothek erschlossen. Dieses durchlässige Raumgefüge geht gebäuderückseitig in die Freibereiche und die gedeckte Freiklasse über und ist damit sowohl zentraler Ort von Kommunikation und Begegnung als auch vielfältiger Nutzungsszenarien.

Im Obergeschoss umklammern die zwei Lern-Cluster mit vorgelagerten Garderoben den zentralen Erschließungsraum. Herzstücke jedes Clusters sind die innenliegenden Markplätze, welche flexibel mit beweglichen Möbelelementen und Vorhängen zoniert und bespielt werden können. Die jeweils von hier erschlossenen nach außen gerichteten Klassen sind einsehbarer Teil dieses Raumverbandes. Offenheit, Transparenz, kurze Wege und funktionelle Übersichtlichkeit schaffen Möglichkeitsräume, die Vertrautheit und Entspannung sowie Aktivität und sozialen Kontakt erlauben sowie die Vielfalt des Spielens und Lernens zulassen.
Als dritter Gebäudeteil ist nördlich der Turnbereich mit Halle, Umkleide und Tribüne angefügt. Durch eine Verschränkung mit der Schule wird westseitig die Lehrerparkfläche und ostseitig der Schulhof gefasst.

Hervorzuheben ist die formal wie inhaltlich gelungene Verbindung von schulischem und öffentlichem Angebot. Die große Turnhalle wird vom Sportverein genutzt, die Schulbücherei ist auch Gemeindebibliothek, die Küche bekocht den Kindergarten mit, und Vorplatz, Pausenhof und die Gartenflächen sind zugleich Außenräume, die dem Ortsgefüge insgesamt zugute kommen. (Text: Architekt)

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