Bauwerk

Hörbiger-Areal Bauteil Süd
Geiswinkler & Geiswinkler - Wien (A) - 2018
Hörbiger-Areal Bauteil Süd, Foto: Manfred Seidl
17. Juni 2019 - newroom
Das vorliegende Gebäude bildet einen der beiden Kopfbauteile des städtebaulichen Konzepts der Wohnbebauung Hörbiger. Das Gebäude ist in 2 Baukörper gegliedert: Ein u-förmiger Baukörper – das „Stadthaus“ – umschließt ein lineares Gebäude – das „Gartenhaus“.

Das „Stadthaus“ schließt dreiseitig an den öffentlichen Raum an. Die Längsseite umfasst und definiert gemeinsam mit 2 benachbarten punktförmigen Bebauungen und einer bestehenden Kirche einen neu geschaffenen Platz. Der Charakter des „Stadthaus“ ist urban; die konstruktive Grundstruktur erlaubt hohe Grundrissflexibilität in allen Geschossen. Die Erdgeschosszone ist großteils flexibel nutzbaren gewerblichen Einrichtungen vorbehalten. Gemeinsam mit dem Gemeinschaftsraum und dem großzügigen Haupteingang sichern sie eine attraktive, zum öffentlichen Raum orientierte Sockelzone.

Über dem Erdgeschoss entwickelt sich eine mehrschichtige Fassade: umlaufende wohnungsbezogene Freibereiche werden durch eine durchlässige, membranartige Metallstruktur aus Stäben unterschiedlicher Stärke und transluzenten Geländern begrenzt. Die Membran wirkt als Filter zur Stadt. Sie wird von schubladenartigen Balkonen unterschiedlicher Größe durchdrungen, welche gemeinsam mit den seitlichen Begrünungen die dritte Fassadenebene bilden.

Die gewählte Deckenspannrichtung – von Außenwand zu Außenwand – erzeugt eine hallenartige Grundstruktur in allen Geschossen (Geschosshöhe: 2,89 m, lichte Raumhöhe: 2,52 m) und ermöglicht hohe Flexibilität und leichte Veränderbarkeit der Nutzung und Größe der Mieteinheiten.

Das „Gartenhaus“ wird dreiseitig vom „Stadthaus“ schützend umschlossen und orientiert sich zur attraktiven nachbarlichen Grünfläche im Südosten.

Das konstruktive System der Schottenbauweise schafft in Kombination mit dem Konstruktionsprinzip des „Stadthauses“ ein ideales statisches Gesamtsystem und erlaubt ein behutsames Staffeln des Baukörpers des „Gartenhauses“. Die vertikale Zonierung schafft unterschiedliche Wohntypologien: Zweigeschossige „Gartenwohnungen“ nutzen die vorgelagerte Grünfläche als Eigengärten; ein- und zweigeschossigen Dachwohnungen sind großzügige Dachterrassen zugeordnet und bieten über den Grünraum des Nachbargrundstücks hinweg eine großzügige Fernsicht.

Das urbane, der Stadt zugewandte „Stadthaus“ und das „Gartenhaus“ welches die Ruhelage und den großzügigen nachbarlichen Grünbereich nutzt, werden beide durch eine attraktive Innenhalle erschlossen. Erschließungsgänge dienen durch Erweiterungen und visuelle Verknüpfungen nicht nur der Erschließung, sondern werden zu Orten der Begegnung und Kommunikation. Kinderwägen, Kinderfahrräder und Rollatoren für Senioren können geschossweise in eigenen Boxen in unmittelbarer Nähe zur Wohnung abgestellt werden. Aneignungs- und Grünzonen sollen von den Bewohnern in Besitz genommen werden und fördern die Kommunikation der Bewohner untereinander.

Die Möglichkeit zukünftige Nutzungsänderungen aufzunehmen, weist das Gebäude in seiner Ganzheit als einen modernen, nachhaltigen Ort für Menschen und deren vielfältigen Bedürfnissen aus. (Text: Architekt:innen)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: newroom

Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroomoffice[at]nextroom.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft

Tragwerksplanung

Kunst am Bau
Skirly -

Fotografie