Es handelt sich dabei um ein historisches Gebäude, das seine ursprüngliche Funktion verloren hat – lange wurde nach neuen Nutzungsmöglichkeiten für die Reithalle gesucht. Das Ergebnis ist ein gelungenes modernes Inlay in die denkmalgeschützte Bausubstanz. Wände und Decken aus weiß lasiertem Brettsperrholz erzeugen die auf die Bedürfnisse der neuen Nutzer maßgeschneiderten Räumlichkeiten: hohe Räume, teils mit Zusehergalerie, für eine Tanzschule und ein dreigeschossiger Einbau mit unterschiedlichen Verwendungen für ein Fitnessstudio. Der punktuelle, gezielte Einsatz von Furnierschichtholz aus Buche ermöglicht schlanke Dimensionen auch bei hochbeanspruchten Trägern.
Gekonnt platzierte Verglasungen erlauben Ein- und Durchblicke und sorgen beim Anschluss der Innenwände zu den historischen Außenwänden dafür, dass die neue Raumgliederung leicht und transparent andockt. So bleibt die ursprüngliche großzügige Raumwirkung spürbar. Behutsam wurde auch mit der filigranen Stahlfachwerks-Dachkonstruktion umgegangen und eine Lösung ohne zusätzliche Lasten für die alte Struktur gewählt. Ebenso wie die sich elegant zurücknehmende Architektur sind die schlichten Holzbaudetails sauber umgesetzt. Ein ausgesprochen gelungenes Beispiel, wie moderner Holzbau in historischen Bestand eingesetzt werden kann. (Jurytext Holzbaupreis Oberösterreich 2019)